Die Welt befindet sich mitten in einer sogenannten Polykrise aus miteinander verknüpften Umwelt-, Gesundheits-, Sicherheits- und sozialen Herausforderungen. Kriege, Armut, Hunger, Migration von Menschen in Not, Auseinanderdriften von Reich und Arm sind der Nährboden für Populismus und die Untergrabung der Demokratie. Weltweit häufen sich die durch den Klimawandel verursachten Extremwetterereignisse, von deren verheerenden Schäden insbesondere arme Menschen – vor allem im Globalen Süden – betroffen sind. Fest steht: Ein "Weiter so wie bisher" wäre fatal für unsere Erde und für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Es gibt aber auch Grund zum Optimismus: Weltweit wünschen sich immer mehr Menschen eine "Wohlergehensökonomie", also ein Wirtschaftssystem, das darauf ausgerichtet ist, den Menschen und der Natur zu dienen und nicht der privaten Bereicherung.
In einem 2022 erschienenen Bericht an den Club of Rome mit dem Titel "Earth for all – Ein Survivalguide für unseren Planeten" wurde mit Grundlagenstudien und einer komplexen Computersimulation gezeigt, wie die Transformation zu einer solchen Wohlergehensökonomie gestaltet werden kann, um eine globale Katastrophe zu verhindern. Der Bericht zeigt deutlich, dass mehr Gleichheit und Gerechtigkeit, gesundes Essen und saubere Energie realisierbare Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft sind. Ein "weiter, wie bisher" (Too Litte, too Late) führt zu unbeherrschbaren Risiken, jedoch ist ein "großer Wurf" (Giant Leap) zur Wohlergehensökonomie möglich.
Dafür müssen die fünf miteinander verbundenen Kehrtwenden Armut, Ungleichheit, Gleichstellung, Ernährung und Energie umgesetzt werden. Hinzu kommt gerade in einem Land mit sehr hohem Ressourcenverbrauch wie Deutschland die Notwendigkeit der Umstellung von einer heute stark linear ausgerichteten Wirtschaftsweise auf eine Kreislaufwirtschaft.
Der Club of Rome möchte die globale Earth4All-Initiative mittels Anpassung an lokale Gegebenheiten durch nationale Engagementstrategien verstärken. Derzeit wird in Österreich und Kenia daran gearbeitet. Weitere Länderstrategien im Sinne des Berichts und der Earth4All-Botschaften sollen folgen.
Forschende des Wuppertal Instituts hatten den Auftrag, als nationale Koordinator*innen Beiträge verschiedener Fachbereiche und Expert*innen für das Projekt "Earth4All Deutschland" zu sammeln und aufzubereiten. Dazu gehörte die Durchführung von Workshops mit verschiedenen Stakeholdern, die Prüfung der länderspezifischen Modellergebnisse, welche das Millennium Institute bereitgestellt hat, als auch die die Autorenschaft und inhaltliche Koordination des populärwissenschaftlichen Buches mit den Partner*innen.
Das Buch "Earth4All Deutschland: Aufbruch in eine Zukunft für Alle" erscheint am 14. Oktober 2024 im oekom-Verlag und versteht sich als Einladung zu einem gesellschaftlichen Dialog darüber, wie die Vision eines "guten Lebens für alle" in den planetaren Grenzen erreicht werden kann und was dazu in Deutschland passieren muss.
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