SWARM-E

Ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung ohne Zugang zu Strom lebt in Subsahara-Afrika. Der begrenzte Zugang zur Netzinfrastruktur verschärft dort die Probleme in den Bereichen Wasser- und Energieversorgung sowie Ernährungssicherheit – und hält somit den Kreislauf von Armut und Ungerechtigkeit aufrecht.

SWARM-E ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt, an dem Organisationen der Zivilgesellschaft, Forschungseinrichtungen sowie der öffentliche und private Sektor aus Europa und Afrika beteiligt sind. Ziel des Projekts ist die Errichtung, Instandhaltung und Verbreitung des Zugangs zu bezahlbaren, zuverlässigen, modernen und nachhaltigen Lösungen für erneuerbare Energien durch Schwarm-Elektrifizierung. Schwarm-Elektrifizierung bezeichnet den Aufbau von modularen und dynamischen Bottum-up-Infrastrukturen, die ein zirkuläres erneuerbares Energiesystem bilden: In diesen Systemen werden Unternehmen und Haushalte mit Solaranlagen über ein Niederspannungs-Verteilernetz mit Haushalten ohne Solaranlagen verbunden. So sollen ein umfassender Zugang zu Energie gewährleistet und gleichzeitig der Bedarf an Wasser-, Energie- und Nahrungsmittel-Produktivität von Gemeinden in Subsahara-Afrika gedeckt werden.

Im Rahmen des Projekts werden fünf SWARM-Netze installiert und betrieben, um die Möglichkeiten der lokalen Energiebeteiligung und -verwaltung aufzuzeigen – und die konkreten finanziellen und sozialen Vorteile zu demonstrieren, die das Konzept ermöglicht. Vier der SWARM-Netze sollen in Ruanda entstehen, eins in Tansania.

Das Wuppertal Institut ist federführend bei der Einbindung der Stakeholder, der Entwicklung von Wertschöpfungsketten und dem Capacity Building. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Verständnis lokaler Zusammenhänge, der Einbindung von Gemeinden und der Entwicklung von Geschäftsmodellen für Prosumerismus und produktive Nutzung der Netze.