Die im September 2023 veröffentlichte Neufassung der EU-Richtlinie zur Energieeffizienz (2023/1791) schreibt in Artikel 3 den Grundsatz "Energieeffizienz an erster Stelle" (Energy Efficiency First, kurz EE1st) fest. Demnach sollen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass bei Planungs-, Politik- und größeren Investitionsentscheidungen stets geprüft wird, ob eine Steigerung der Energieeffizienz kostengünstiger ist als zusätzliche angebotsseitige Maßnahmen. Bei der Überführung der Richtlinie in nationales Recht helfen den Mitgliedstaaten Empfehlungen der Europäischen Kommission.
Mit dem Projekt "TA EE1st" erhielt die Europäische Kommission Unterstützung bei der Entwicklung dieser Empfehlungen. Konkret erarbeitete das Projektteam eine Methodik zur Abschätzung der Einsparpotenziale durch eine konsequente Anwendung von EE1st im Energiesektor, insbesondere bei Stromerzeugung und -transport, und den Energieverbrauchssektoren Industrie, Gebäude, Mobilität, Landwirtschaft, Wasser und Abwasser sowie Informationstechnologie.
Die im Projekt entwickelte Methode wurde angewandt, um eine Rangfolge der Energieverbrauchssektoren nach Größe der Einsparpotenziale zu erstellen. In Abstimmung mit der Europäischen Kommission wurden zwei Endenergieverbrauchssektoren mit großen Einsparpotenzialen für die Erstellung sektorspezifischer Leitlinien ausgewählt. Für die ausgewählten Endenergieverbrauchssektoren und den Energiesektor (inklusive Umwandlung, Übertragung und Verteilung) wurden Leitlinien für die Anwendung des EE1st-Grundsatzes erstellt. Außerdem erweiterte das Projektteam bestehende Leitlinien für die Umsetzung von EE1st im Finanzsektor. Des Weiteren wurden neue legislative und nicht-legislative Maßnahmen zur Stärkung von EE1st vorgeschlagen und bewertet.
Die Forschenden des Wuppertal Instituts waren federführend bei der Entwicklung und Umsetzung der Methodik. Sie waren darüber hinaus für die Qualitätssicherung in den weiteren Projektaufgaben zuständig und unterstützten deren Bearbeitung mit ihrer fachlichen Expertise. Das Wuppertal Institut bearbeitete das Projekt gemeinsam mit Ecorys im Unterauftrag der Guidehouse Germany GmbH, die den Auftrag von der Europäischen Kommission erhielt.
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