Süd-Nord-Dialog - Gerechtigkeit im Treibhaus

  • Projekt-Nr.2201, 2219
  • Laufzeit 06/2003 - 03/2006

Das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls am 16. Februar 2005 markiert einen Wendepunkt für die internationale Klimapolitik. Erstmals haben die Industriestaaten verbindliche Pflichten zur Begrenzung ihrer Treibhausgasemissionen übernommen. Gleichwohl bleiben die zukünftigen Herausforderungen enorm. Zieht man die Notwendigkeit gesteigerter Emissionseinsparungen zur Vermeidung "gefährlichen" Klimawandels einerseits und die erforderliche Unterstützung der durch den Klimawandel am verwundbarsten Regionen andererseits in Betracht, werden die Entwicklungsländer im Rahmen der Post-2012 Verhandlungen eine Schlüsselrolle übernehmen. Das zähe Ringen der letzten Jahre um die Zukunft internationalen Klimaschutzes macht den Bedarf für eine sorgfältige Vorbereitung der Verhandlungen um ein Post-2012 Abkommen unter Einbeziehung aller relevanten Akteure offenkundig.
Vor diesem Hintergrund haben das Wuppertal Institut und das Energy Research Center (Südafrika) einen Dialog zwischen 14 Wissenschaftlern aus allen Weltregionen, vornehmlich aus Entwicklungsländern, initiiert, um über mögliche Eckpfeiler eines zukünftigen Klimaregimes zu diskutieren. Ziel dieses "Süd-Nord Dialog - Gerechtigkeit im Treibhaus" war es, einen offenen Austausch über unterschiedliche Sichtweisen und Positionen in einer vertrauensvollen Atmosphäre zu ermöglichen. Ergebnis dieses Dialogs ist der gemeinsame Vorschlag "Towards an adequate and equitable global climate agreement", der einen Rahmen für die Ausgestaltung eines zukünftigen Klimaabkommens aufzeigt sowie Erfordernisse für den politischen Prozess darlegt.

Dieses Paket von Politikempfehlungen umfasst ein Modell für die faire Aufteilung von Klimaschutzpflichten, das eine starke Reduzierung der Emissionen im Norden aber auch Minderungspflichten unterschiedlicher Art für Entwicklungsländer vorsieht. Der Vorschlag beinhaltet darüber hinaus Empfehlungen für die Ausgestaltung einer Politik zur Anpassung an den Klimawandel, da zukünftige Vereinbarungen, wollen sie als fair wahrgenommen werden, Mechanismen für die Unterstützung der am meisten durch den Klimawandel verwundbaren Regionen enthalten müssen. Schließlich wird eine Vorreiterstrategie für den politischen Prozess aufgezeigt, um ein derartiges Klimaschutzabkommen auf internationaler Ebene voranzutreiben.

In einer zweiten Projektphase ist der Dialog auf die politische Ebene ausgeweitet worden. Dazu werden in Asien, Afrika und Lateinamerika Workshops mit Klima-Verhandlern aus der jeweiligen Region ausgerichtet. Ziel ist es, zum einen die Kernelemente des Vorschlags zu diskutieren, zum anderen gegenseitiges Verstehen und Vertrauen unter den Klima-Verhandlern zu fördern, um auf diese Weise die Post-2012 Verhandlungen zu erleichtern. Zwei regionale Workshops haben bislang in Dar-es-Salaam (Tansania, Oktober 2004) und in Jakarta (Indonesien, Mai 2005) stattgefunden. Die regionalen Workshops werden durch einen lateinamerikanischen Workshop in Mexiko City im Februar 2006 komplettiert.



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