Die von den Vertragsstaaten des Übereinkommens von Paris bisher vorgelegten Klimaschutzbeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) sind nicht ausreichend, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Alle Länder sind daher aufgerufen, ihre Ambition in Sachen Klimaschutz anzuheben. Dies gilt insbesondere für Industriestaaten wie Deutschland. Sie tragen nicht nur die größere (historische) Verantwortlichkeit für den Klimawandel, sondern verfügen auch über die notwendigen Ressourcen, um ihn zu bekämpfen. Eine Möglichkeit zur Steigerung der Ambition ist die Nutzung der "Kooperativen Ansätze", die unter Artikel 6.2 des Übereinkommens von Paris angelegt sind. Diese ermöglichen es, eine Klimaschutzmaßnahme in einem Land umzusetzen, die dabei entstehenden Emissionsminderungen in ein anderes Land zu transferieren und dort gegen das nationale Klimaschutzziel anzurechnen. Ziel soll sein, dass eine solche Kooperation dazu beiträgt, die Klimaschutzambition zu steigern. Deutschland ist als EU-Mitgliedstaat allerdings an das NDC der Europäischen Union gebunden, welches keine Anrechnung von Minderungsergebnissen vorsieht, die außerhalb der EU erzielt wurden.
Vor diesem Hintergrund untersucht das von dem Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegebene Forschungsvorhaben, welche anderen Möglichkeiten Deutschland bei der Nutzung von Artikel 6.2 zur Verfügung stehen und wie diese umgesetzt werden könnten. Das Projekt wird vom Wuppertal Institut geleitet und gemeinsam mit der GFA Consulting Group umgesetzt. Ziel des Vorhabens ist es, Kriterien zu entwickeln, mit denen sich geeignete Kooperative Ansätze identifizieren lassen. Das Projekt soll Möglichkeiten herausstellen, wie Deutschland Artikel 6.2 nutzen und sich an Kooperativen Ansätzen beteiligen könnte, die zu einer Steigerung der Ambition beitragen, die Umwelt-Integrität sicherstellen und Beiträge zu einer nachhaltigen Transformation erzielen.