Wälder unter Beobachtung

Aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien wächst auch der Bedarf an Holz als Energieträger, was zunehmenden Druck auf die Wälder weltweit ausübt. Um den europäischen Holzkonsum nachhaltiger zu gestalten, ist ein robustes Monitoringsystem erforderlich. Der Artikel "European Timber Consumption: Developing a Method to Account for Timber Flows and the EU's Global Forest Footprint" macht dabei einen ersten Schritt in diese Richtung. Er beantwortet, wie sich die globale Forstnutzung des europäischen Verbrauchers berechnen lässt. Dazu entwickelte das Autorenteam die Methode "global land use accounting", um einerseits die Menge des verbrauchten Holzes sowie die Waldfläche, die für den Bedarf genutzt werden musste, zwischen 2002 und 2011 zu analysieren.

Der Artikel untersucht die internationalen Handelsströme für rund 100 Güter aus Holz, die – basierend auf Umrechnungswerten – in ein Volumen aus primärem Rohholz umgewandelt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Importe als auch Exporte über den betrachteten Zeitraum hinweg zugenommen haben. In den 27 EU-Mitgliedsstaaten betrug der Holzverbrauch im Jahr 2011 rund ein Kubikmeter pro Person. Die Herausforderung für die Forschung besteht darin, Datenlücken zu schließen, Unsicherheiten zu beseitigen und einige Mängel bei der Vereinheitlichung der Handelsdaten sowie Umrechnungswerten zu überwinden. Zudem müsse die Frage beantwortet werden, ob die Fläche oder das Volumen geeignete Messeinheiten für die Weiterentwicklung eines Wald-Fußabdruck-Indikators sind.

Den Artikel verfassten Dr. Meghan O'Brien, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut, und Prof. Dr. Stefan Bringezu, Direktor am Center for Environmental Systems Research. Erschienen ist der Artikel im Journal "Ecological Economics" in englischer Sprache und im nachfolgendem Link käuflich zu erwerben.