Deutschland ist nach wie vor auf Erdgas als wesentlichen Energieträger angewiesen und dadurch erheblichen Risiken für Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz ausgesetzt. In der Politik braucht es deshalb mehr Aufmerksamkeit für die Frage, wie sich diese Abhängigkeit von fossilem Erdgas zügig und dauerhaft reduzieren lässt.
Mit dem Bericht "Sicherheitsorientierte Energiepolitik" legt der Fachrat Energieunabhängigkeit nun eine Investitionsstrategie für die Erdgasunabhängigkeit in Deutschland vor: Zehn Empfehlungen von Expert*innen aus Finanzwirtschaft, Wirtschaftspolitik und Technik zeigen, wie Deutschlands Abhängigkeit von Erdgas in Zukunft um bis zu 78 Prozent reduziert werden kann – indem vor allem Wärme für Gebäude und Industrie aus Strom erzeugt wird. Die Vorschläge zielen auf private Investitionen ab und priorisieren, wo öffentliche Mittel am wirkungsvollsten sind.
Zehn konkrete Maßnahmen für Gebäude und Industrie
Die Empfehlungen des Fachrats erweitern bewusst das Spektrum an Maßnahmen und gehen über Regulierung, CO2-Bepreisung und Förderung hinaus. Sie sollen vielmehr ein Investitionsumfeld schaffen, das Vertrauen fördert, sowie Prozesse und Feedback-Mechanismen initiieren, die eine verstärkte Dynamik für die Erdgasunabhängigkeit Deutschlands erzeugen:
Dr. Anna Leipprand, Co-Leiterin des Forschungsbereichs Transformative Industriepolitik am Wuppertal Institut, ist Mitglied des Fachrats. Sie betont: "Unser Bericht liefert konkrete Vorschläge, wie wir uns aus der Abhängigkeit vom Erdgas befreien können. Technische Lösungen dafür gibt es bereits, zum Beispiel für strombasierte Prozesswärme in der Industrie. Wichtig ist, dass Politik, Wirtschaft und Finanzwirtschaft zusammenarbeiten, um die notwendigen Investitionen nachhaltig zu finanzieren."
Der Bericht des Fachrats steht auf der Website des ZOE Instituts für zukunftsfähige Ökonomien kostenfrei zum Download zur Verfügung.
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