Zentrale Schlussfolgerungen aus dem RECCS-Projekt

Die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel gehen von einer sehr viel schnelleren Störung des Klimasystems aus als noch vor wenigen Jahren angenommen. Dies verschärft einerseits den Druck auf die Umstellung des Energiesystems von fossilen Brennstoffen auf Erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz. Andererseits eröffnet es jedoch auch den Blick auf solche Technologien, die eine Nutzung von Öl, Kohle und Gas erlauben, weil sie das CO2 aus der Abluft filtern.

Viel von sich reden machte in letzter Zeit das "CO2-arme Kraftwerk", also das Abtrennen von CO2 am Kraftwerk und die Speicherung in geeigneten Lagerstätten (z. B. Verpressung in alte Erdgaslager) - engl. Carbon Capture and Storage (CCS). Trotz der intensiven Diskussionen und der ersten getroffenen Investitionsentscheidungen sind noch eine Vielzahl von Fragen offen: Kann tatsächlich sichergestellt und überwacht werden, dass das Treibhausgas für geologische Zeitalter im Boden bleibt?

Kann die Konzentration auf derartige Technologien das notwendige Umschwenken auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz verhindern oder verzögern oder stellt CCS gerade eine wichtige Brückentechnologie dafür dar?

In welchen Regionen kommt CCS als Klimaschutzelement eine besondere Bedeutung zu oder ist geradezu die Voraussetzung dafür, dass diese Länder anspruchsvolle Klimaschutzziele erfüllen können und wie kann man die Technologien dort umsetzen?

Vor diesem Hintergrund werden in dem Vortrag zentrale Schlussfolgerungen aus dem RECCS-Projekt ("Strukturell-ökonomisch-ökologischer Vergleich regenerativer Energietechnologien (RE) mit Carbon Capture and Storage (CCS)") vorgestellt. Insbesondere werden die Chancen und Risiken dieser Technologie, die sich noch im Erprobungsstadium befindet, aufgezeigt. Der Vortrag wurde am 29. September 2006 auf einem CCS-Forum im Rahmen des Klimaschutzkongresses "KyotoPlus" in Berlin gehalten."