Der Umzug der Menschheit: Die transformative Kraft der Städte

Die größte Migrationsbewegung unserer Zeit ist die vom Land in die Städte. Das werden innerhalb weniger Jahrzehnte weltweit mehr als 2 bis 3 Milliarden Menschen sein. Diesem Urbanisierungsschub und seinen Folgen für den globalen Wandel im 21. Jahrhundert widmet sich das neue Gutachten "Der Umzug der Menschheit: Die transformative Kraft der Städte" des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Darin werden sowohl der dadurch zunehmende Klima- und Ressourcendruck als auch die Lebensbedingungen der Menschen thematisiert: "Bis 2050 könnte sich die Zahl der in unzumutbaren Wohnverhältnissen lebenden Menschen um 1 bis 2 Milliarden erhöhen." Dabei macht das Gutachten konkrete Vorschläge, wie die Politik und die Weltgemeinschaft diese Entwicklung nachhaltig beeinflussen können: Um die Auseinandersetzung mit Urbanisierung und Transformation weltweit zu intensivieren, sollten sich die G20 des Themas dauerhaft annehmen. Dabei komme der deutschen Bundesregierung mit ihrer G20-Präsidentschaft 2017 eine Schlüsselrolle zu. Das UN-Programm für Siedlungswesen (UN-Habitat) sollte reformiert und gestärkt werden, so dass dessen Gestaltungsmöglichkeiten und Wirkmächtigkeit mindestens auf Augenhöhe mit Programmen wie UNEP sind.

Zu den Leitautoren des am 25. April 2016 übergebenen Gutachtens gehört als WBGU-Mitglied auch Prof. Dr. Uwe Schneidewind. Eine Zusammenfassung sowie Handlungs- und Forschungsempfehlungen stehen auf der Website des WBGU zum Download zur Verfügung. Die Vollversion wird online im Juni und die gedruckte Ausgabe im Juli 2016 verfügbar sein.