Abfallwirtschaft in der EU auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Wie Abfall zur Ressource wird

  • News 25.10.2017

Rund 476 Kilogramm Hausmüll fielen 2015 pro Kopf in der Europäischen Union (EU) an, wovon ein großer Teil – alleine 2012 etwa ein Drittel – noch immer in Mülldeponien entsorgt wird. Um Abfall zur Ressource statt zum Problem zu machen, müsse die Abfallindustrie zu einem entscheidenden Geschäftspartner in der Kreislaufwirtschaft werden. Dazu ist eine Abkehr von der "Sammeln und Entsorgen"-Vorgehensweise notwendig. Abfall sollte allerdings zu allererst vermieden, aber auch Wert und Volumen der Ressourcen innerhalb der Wirtschaft maximiert werden. Eine neue Studie der Scientific Foresight Unit des Science and Technology Options Assessment (STOA) des Europäischen Parlaments untersucht die Rolle von fünf Abfallströmen – Hausmüll, Verpackungsmüll, Lebensmittelabfälle, Biomüll und kritische Rohstoffe – in der Transformation hin zur Kreislaufwirtschaft in Gemeinden und Mitgliedsstaaten der EU. Dabei untersuchen die Autorinnen und Autoren die aktuelle politische Landkarte, Trends, Technologien, Arbeitsmöglichkeiten und künftige Politikoptionen in der EU. Die Analyse zeigt unter anderem, dass die Hälfte der 28 Mitgliedsstaaten mehr als 50 Prozent des Hausmülls auf Deponien entsorgen, während nur sechs Staaten die Ziele für 2030 erfüllen und erreichen, dass nur noch 10 Prozent des Hausmülls auf Deponien entsorgt wird.

Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Schluss, dass verlässliche, einheitliche und abgeglichene Daten notwendig sind, um die Abfallwirtschaft der verschiedenen EU-Staaten besser beobachten und vergleichen und den Fortschritt auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft besser bewerten zu können. Politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger müssten nun deutlichere Definitionen liefern sowie künftige Forschungsvorhaben zur Entwicklung von Kontrollsystemen, welche auch weitreichendere soziale, ökologische und ökonomische Indikatoren bei ihrer Modellbewertung berücksichtigen, unterstützen.

Die STOA-Studie "Towards a circular economy – Waste management" wurde im September 2017 veröffentlicht. Durchgeführt wurde sie von Oakdene Hollins (Vereinigtes Königreich) und vom Geschäftsfeld Kreislaufwirtschaft des Wuppertal Instituts auf Anfrage der Direktion des STOA-Panels des Europäischen Parlaments überarbeitet. Die Studie steht zum freien Download bereit.


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