Engagement in Politik und Forschung für eine urenkeltaugliche Welt

Symposium anlässlich des 80. Geburtstages von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker

  • News 03.07.2019
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker während des Symposiums "Wir sind dran: Inspirieren – Reflektieren – Handeln" am 25. Juni 2019 in Berlin. Quelle: VDW/Foto: Andreas Schölzel

Der international bekannte Vordenker für Nachhaltigkeit und Umweltthemen und Gründungspräsident des Wuppertal Instituts Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker feierte am 25. Juni 2019 seinen 80. Geburtstag. Anlässlich dazu veranstaltete die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und dem Wuppertal Institut das internationale Symposium "Wir sind dran: Inspirieren – Reflektieren – Handeln". In Vorträgen, interaktiven Workshops und Diskussionsrunden setzten sich international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Expertinnen und Experten mit unterschiedlichen Themen und Lösungsszenarien auseinander.

In seinen Begrüßungsworten betonte der amtierende Präsident des Wuppertal Instituts, Prof. Dr. Uwe Schneidewind, die prägende Bedeutung Ernst Ulrich von Weizsäckers für das Institut und die Umweltdebatte in den vergangenen über 30 Jahren.
Auf der Veranstaltung leitete Dr.-Ing. Stephan Ramesohl, Projektleiter in der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut, einen Workshop zum Thema "Digitalisierung & Nachhaltigkeit: Werte & Verantwortung im digitalen Zeitalter". Die Digitalisierung ist mittlerweile allgegenwärtig und als alles durchdringende, vernetzende Dynamik in der Lage, die Transformation zur Nachhaltigkeit in den verschiedenen Handlungsfeldern ideal zu ermöglichen – und ebenso radikal zu konterkarieren. Im Workshop diskutierten die Teilnehmenden, ob Digitalisierung zur nachhaltigen Entwicklung in einer "vollen" Welt beitragen kann und ob sie in die von Ernst Ulrich von Weizsäcker eingeforderte Epoche der "neuen Aufklärung" führt.

Prof. Dr. Peter Hennicke, Senior Advisor und ehemaliger Präsident des Wuppertal Instituts, leitete mit Prof. Dr. Mojib Latif, Leiter der Forschungseinheit Maritime Meteorologie am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, einen Workshop zum Thema "Klima: Neue Wege bei Energie, Mobilität und Energieeffizienz". Ziel war es, das Verhältnis von dezentraler und zentraler erneuerbare Energieerzeugung bei der Energiewende zu diskutieren und die Rolle der Energieeffizienz im Verkehrs- und Gebäudebereich zur Reduktion der Energienachfrage zu berücksichtigen. Fragen der Akzeptanz – etwa beim Ausbau der Windenergie – und der Suffizienzpolitik spielen dabei ebenso eine Rolle wie eine positive Vision ("Narrativ") der sozialökologischen Transformation des Energiesystems.

Ernst Ulrich von Weizsäckers Ansatz "Faktor 4: Doppelter Wohlstand – halbierter Ressourcenverbrauch" und die damit verbundene Forderung nach einer ökologischen Steuerreform haben in Deutschland und auf der ganzen Welt Politikerinnen und Politiker sowie Entscheidungsträgerinnen und -träger inspiriert. Als verantwortlicher Wissenschaftler und brückenbauender Politiker hat er sich weltweit einen Namen gemacht. Seine Ideen sind angesichts des Artensterbens und der Klimakrise sowie dem Ringen um Lösungen hochaktuell und von höchster Bedeutung. Er setzt sich unermüdlich und getragen von einem großen Optimismus für Ressourceneffizienz, wirtschaftliches Umdenken und die Entlastung unserer Ökosysteme ein.

Anlässlich von Weizsäckers 80. Geburtstages im Berliner Axica-Gebäude hielt Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Abschlussrede der Tagesveranstaltung. Hinter dem Titel "Come on!" (übersetzt "Wir sind dran") seines neuesten Buches würde man eher einen Teenager als einen 80-jährigen Professor vermuten, sagte sie und fasste die Persönlichkeit des Vordenkers und Allroundforschers in "fünf Faktoren" zusammen. Ernst Ulrich von Weizäcker sei

  • Visionär und Vordenker,
  • radikal und Realist,
  • ein Problem-Löser,
  • Wissenschaftler und Politiker von ganzem Herzen und
  • jemand, der immer den Mensch im Mittelpunkt sehe.

Schulze führte aus, dass von Weizsäcker einer Generation angehöre, in der ein altväterliches "Deine Eltern können stolz auf dich sein" als ultimatives Lob gelte. Aber auch seine Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder können stolz auf ihn sein, denn er habe ein Leben lang an einer besseren Welt für sie gearbeitet. Die Rede der Bundesumweltministerin ist im nachfolgenden Link abrufbar.

Während der Abendveranstaltung beglückwünschte der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler als erster Gratulant: "Ernst weiß, dass letztlich der Mut und nicht die Angst der Treiber von Veränderungen ist. Danke". Abgerundet wurde der Abend durch eine humorvolle Rede des durch das Denken und die Arbeiten von Ernst Ulrich von Weizsäcker inspirierten Kabarettisten und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen.

Fotografische Impressionen des Symposiums:



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