Ökosteuer hilft dem Klima

Wissenschaftler fordern ein besseres Verkehrssystem, mehr Effizienz und gerechtere Steuern.

  • Pressemitteilungen 14.11.2004

"Verkehr macht Klima", diese einfache, aber weitgehend nicht zur Kenntnis genommene Tatsache thematisierte der 2. Hamburger Klimakongress des BUND vom 12. - 14. November im Geomatikum der Universität Hamburg. "Die Tragfähigkeit der Erdatmosphäre ist erschöpft, wir müssen schnell handeln", sagte Prof. Hartmut Graßl vom Hamburger Max-Planck-Institut.

 

Prof. Dr. Peter Hennicke, Präsident des Wuppertal Instituts, das Mitveranstalter des Kongresses war, stellte fest, dass der Bereich Verkehr rund ein Drittel unseres Energieverbrauchs ausmacht und damit das Klima wesentlich belastet. Er sieht in fahrzeugtechnischen Verbesserungen die beste Möglichkeit zur Senkung der Klimaemissionen des Verkehrs.

 

"Effizienz ist unsere heimische Ölquelle", bestätigte Dr. Axel Friedrich vom Umweltbundesamt. Er beklagte, dass nach wie vor in vielen Kommunen der Klimaschutz kein Maßstab für die Verkehrspolitik sei. Prof. Heiner Monheim von der Universität Trier kritisierte eine einseitige Fixierung der Politik auf das Auto. Er warnte davor, ein System, das bei uns an vielen Stellen bereits zum Kollaps führe, in Entwicklungs- und Schwellenländer zu übertragen.

 

Joachim Kettner von der Deutschen Bahn AG kritisierte, dass im Gegensatz zum Flugverkehr die Bahn sowohl Treibstoff- als auch Ökosteuer zahlen muss: "Nachhaltige Mobilitätspolitik muss im Interesse unserer Umwelt faire Rahmenbedingungen zwischen den Verkehrsträgern gewährleisten."

 

Zu diesen Rahmenbedingungen gehörten Preise, welche die ökologische Wahrheit sagen, betonte Prof. Hartmut Graßl. Er warb dafür, die Ökosteuer in Deutschland beizubehalten und weiterzuentwickeln. Zusammen mit den insgesamt steigenden Kraftstoffpreisen sei sie die Ursache dafür, dass der Autoverkehr hierzulande seit wenigen Jahren nicht mehr weiter ansteige. "Die Ökosteuer greift", so der Klimaforscher.

 

Der Kongress mit seinen zahlreichen Einzelveranstaltungen und insgesamt mehr als 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern machte deutlich, dass für den Klimaschutz im Verkehr noch sehr viel getan werden kann und muss. "In der Wissenschaft liegen die Fakten vor und es gibt viele gute Konzepte", so die Hamburger BUND-Vorsitzende Maren Jonseck-Ohrt. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Politik sie zur Kenntnis nimmt."

 

 

Pressemitteilung des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen

ViSdP: Prof. Dr. Peter Hennicke, Präsident

Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Dorle Riechert

Tel. +49 (0)202 2492-180, Fax +49 (0)202 2492-108

E-Mail: pr@wupperinst.org


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