World Sustainable Energy Days 2021

Wuppertal Institut stellte Forschungsergebnisse bei Konferenz in Österreich vor

  • News 07.07.2021

Die Wirtschaft durch die Energiewende ankurbeln – das war das Motto der World Sustainable Energy Days 2021 (WSED). Die Konferenz zeigte, wie die Energiewende als Investitionsmotor zum klimafreundlichen Wirtschaftsaufschwung und zur Klimaneutralität beitragen kann. Die "Special Edition" der WSED fand vom 21. bis 25. Juni 2021 in Wels (Österreich) als Hybrid-Veranstaltung statt. Über 650 Teilnehmende aus 62 Ländern nahmen an der Konferenz teil und trafen sich bei insgesamt sechs hybriden Fachkonferenzen, um Projekte, Ideen, Strategien und Technologien für das Gelingen der Energiewende zu diskutieren.

Als Teil der "Young Energy Researchers Conference" präsentierte Tobias Lechtenböhmer, studentische Hilfskraft im Forschungsbereich Strukturwandel und Innovation am Wuppertal Institut, Ergebnisse zum Thema "Carbon Contracts for Difference – an economic analysis for the case of low carbon steel production". Seine Arbeit analysiert das Politikinstrument "Carbon Contracts for Difference" in Deutschland mit besonderem Bezug auf die Stahlindustrie. Dieses Instrument hat das Potenzial als Finanzierungsinstrument mehrere Risiken eines zukünftigen Stahlwerks abzusichern. Wichtig sind hierbei das Design des Instruments (Preissetzung, Laufzeit, etc.) und die Möglichkeit im Nachhinein anpassungsfähig zu bleiben.

Dr. Steven März, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Stadtwandel, und Dr. Franziska Stelzer, Senior Researcher im Forschungsbereich Innovationslabore am Wuppertal Institut, reichten zusammen mit Ines Stelk von der Bergischen Universität Wuppertal den Beitrag "Willingness-to-pay for energy efficiency in rental markets – A tenant's perspective" ein. In ihrer Arbeit analysieren sie für das Wuppertaler Stadtgebiet, ob oder in welchem Umfang Mieterinnen und Mieter bereit sind für energieeffiziente Mietwohnungen einen Preisaufschlag zu zahlen. Das Paper wurde zudem mit dem Young Researcher Award in der Kategorie Energy Efficiency ausgezeichnet.

Helena Mölter, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Strukturwandel und Innovationen am Wuppertal Institut, beleuchtete während der als Teil der WSED stattfindenden "Energieeffizienz Strategie Konferenz" etwa, wie ein wirtschaftlicher Aufschwung in Verbindung mit klimapolitischen Zielen in die Praxis umgesetzt werden und welchen Beitrag die Energieeffizienz dabei leisten kann. Sie stellte zudem die Ergebnisse des "Green Recovery Trackers" vor, der den Beitrag der nationalen Konjunkturpläne der EU-Mitgliedsstaaten hinsichtlich der Klimaschutzziele analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Pläne einerseits viele Energieeffizienz-Maßnahmen enthalten, diese aber oftmals keine Zusicherungen beinhalten, um die geforderten verbesserten Energiestandards zu erreichen. Insgesamt zeigt sich, dass der Großteil der aktuell 16 bewerteten Konjunkturpakete Gefahr laufen, das von der EU-Kommission gesteckte 37-Prozent-Ziel für Klimaausgaben zu verfehlen.

Während der "Industrie Energieeffizienz Konferenz", die parallel zu den World Sustainable Energy Days stattfand, hielt Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer, Leiter der Abteilung Zukünftige Energie- und Industriesysteme am Wuppertal Institut, eine Keynote zum Thema "Industrielle Schlüsseltechnologien für eine klimaneutrale europäische Industrie". Dabei stellte er insbesondere die Studie "Breakthrough Strategies for Climate-Neutral Industry in EU" des Wuppertal Instituts und Agora Energiewende vor. Sein Fazit: Zentrale Technologien für eine klimaneutrale Grundstoffindustrie können und müssen bereits bis 2030 umgesetzt werden. Ein schneller Einstieg sei dringend, um bei den langen Investitionszyklen der Grundstoffindustrie bis 2050 europaweit klimaneutral produzieren zu können, betonte er.  Gleichzeitig ließe sich durch diese Strategie schon bis 2030 die CO2-Emissionen in Stahl, Zement und Grundstoffchemie um ein Drittel senken und damit ein sehr signifikanter Beitrag zum 55-Prozent-Reduktionsziel der EU geleistet werden.

Der Rückblick zur WSED sowie weitere Informationen sind in den nachfolgenden Links zu finden.


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