Glasgow-Beschlüsse zu forstwirtschaftlichen Klimaschutz-Maßnahmen im Fokus

Policy Paper analysiert zukünftige Rolle marktbasierter Klimaschutz-Maßnahmen im Waldsektor

  • News 17.02.2022

Intakte Wälder sind essentiell für den Klimaschutz. Bäume speichern CO2 und auch der Waldboden nimmt große Mengen an Kohlenstoff auf. Werden Waldgebiete abgeholzt oder zerstört, wird CO2 wieder freigesetzt. Die Grundidee des Klimaschutz-Programms REDD+ ist, Entwicklungsländer dafür zu belohnen, dass sie die Entwaldung und damit CO2-Emissionen, die durch Waldzerstörung verursacht werden, nachweislich reduzieren. Die Abkürzung REDD+ steht für "Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation and the role of conservation, sustainable management of forests and enhancement of forest carbon stocks in developing countries". 

Auf der Klimakonferenz in Glasgow wurde das Artikel-6-Regelwerk für marktbasierte Kooperation im Klimaschutz verabschiedet. Dieses ermöglicht es den Vertragsstaaten, Emissionsminderungen an andere Staaten zu verkaufen, die diese wiederum zur Erfüllung ihrer Klimaschutzziele nutzen können. Inwiefern das Regelwerk unter Artikel 6 auch die Finanzierung von "REDD+"-Waldschutzprogrammen ermöglicht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Das Policy Paper "REDD+ and the Article 6 Rulebook – Will there be crediting of forestry activities under Article 6?" analysiert die Entscheidungen, die auf der Weltklimakonferenz zu Artikel 6 getroffen wurden und was sie für die Umsetzung von "REDD+"-Projekten bedeuten könnten. Laut der beiden Autoren Nicolas Kreibich und Christof Arens, beide Senior Researcher im Forschungsbereich Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut, müssen die Artikel-6-Regelungen noch stärker konkretisiert werden, da sie keine ausdrücklichen Verweise auf REDD+ enthalten. Viele Aspekte, die das Artikel-6-Regelwerk vorgibt, seien schon von den bestehenden "REDD+"-Leitlinien abgedeckt worden, einige würden aber neue Anforderungen stellen. Unklar ist weiterhin der Geltungsbereich von Artikel 6: Manche "REDD+"-Aktivitäten fallen nicht unbedingt in diesen, da sie bestehende Kohlenstoffbestände lediglich erhalten und nicht erhöhen. (Wieder-)Aufforstungsmaßnahmen fallen hingegen eindeutig unter Artikel 6, da sie zur Bindung von CO2 führen. Nach Ansicht der Autoren sollten Schlüsselbegriffe des Regelwerkes wie "Emissionsvermeidung" näher definiert werden und konkret dargelegt werden, wie sie sich auf forstwirtschaftliche Klimaschutzmaßnahmen beziehen.

Das Policy Paper (No. 01/2022) "REDD+ and the Article 6 Rulebook – Will there be crediting of forestry activities under Article 6?" ist der Reihe Carbon Mechanisms Research erschienen und im nachfolgenden Link in englischer Sprache kostenfrei verfügbar.


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