CLEVER (Collaborative Low Energy Vision for the European Region) ist ein Energiezenario, das einen ehrgeizigen und robusten Dekarbonisierungspfad für Europa aufzeigt. Der Schwerpunkt liegt auf der Reduktion des Energiebedarfs durch Suffizienz- und Effizienzmaßnahmen, in Kombination mit 100 Prozent erneuerbaren Energien. Die Modellierung der Forschenden zeigt: Europa könnte schon 2045 Treibhausgas- bzw. klimaneutral sein, ohne Energie von außerhalb Europas importieren zu müssen. Die Kernergebnisse haben sie heute, am 5. Juni 2023, im Rahmen des CLEVER Scenario Launch Events in Brüssel vorgestellt, darunter:
CLEVER basiert auf dem sogenannten SER-Ansatz (Sufficiency-Efficiency-Renewables): Im Mittelpunkt steht die Reduktion des Energiebedarfs durch Suffizienzmaßnahmen, kombiniert mit einer Senkung der Energieintensität durch technologische Effizienzsteigerungen. Der verbleibende Energiebedarf lässt sich über erneuerbare Energien decken, wobei zahlreiche Aspekte der Nachhaltigkeit, einschließlich des Materialverbrauchs, berücksichtigt sind. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zu den meisten traditionellen Energieszenarien, die der technologischen Dekarbonisierung der Energieversorgung Vorrang einräumen und diese durch Effizienzmaßnahmen ergänzen, wobei Suffizienz teilweise nur als letztes Mittel zum Einsatz kommt.
Der SER-Ansatz basiert auf bereits heute verfügbaren Handlungsoptionen mit geringen Kosten – im Gegensatz zu Dekarbonisierungsoptionen wie Kernenergie oder CCS, die nicht früh genug verfügbar sind und teilweise Risiken bezüglich Akzeptanz mit sich bringen.
Die CLEVER-Partner*innen haben entsprechende politische Empfehlungen ausgearbeitet, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung der Ziele für 2030, 2040 und die Rolle der Suffizienz. Die Politikmaßnahmen zielen laut Dr. Benjamin Best, Senior Researcher im Forschungsbereich Strukturwandel und Innovation am Wuppertal Institut, auf ein gutes Leben und Wirtschaften mit weniger Energieverbrauch: "Wir haben suffizienzpolitische Maßnahmen zugrunde gelegt, die die Lebensqualität für viele Menschen steigern können. Eine autoarme Innenstadt ist sicherer und kann durch Unfallvermeidung und geringere Schadstoffbelastungen viele vorzeitige Todesfälle vermeiden. Ein erleichterter Umzug in gemeinschaftliches Wohnen kann, insbesondere für ältere Menschen, das Gefühl von Einsamkeit reduzieren."
Der Abschlussbericht und eine Zusammenfassung stehen in jeweils englischer Sprache über die nachfolgenden Links kostenfrei zum Download zur Verfügung.
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