Was sich im Stadtverkehr ändern muss

"Wir wissen, dass etwa 25 Prozent der Emissionen in der Stadt durch den Verkehr entstehen und deshalb ist Mobilität mit Blick auf das Erreichen der Klimaneutralität so wichtig," erklärt Katja Dörner die Bedeutung des Themas Verkehr im Gesamtkontext. Dörner ist seit 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn. Die Grünen-Politikerin verfolgt das Ziel, Bonn bis 2035 klimaneutral zu machen – und mit dem Verkehr habe sie dafür einen "unmittelbaren Hebel auf der kommunalen Ebene" in der Hand. Veränderungen im Verkehr seien aber eine politische Herausforderung, berichtet sie, denn das Thema werde besonders emotional diskutiert. Aus Sicht von Ulrich Jansen, Researcher im Forschungsbereich Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut, liegt das daran, dass Veränderungen in der Mobilität sehr stark in den Alltag der Menschen eingreifen – sei es durch einen Wechsel der Verkehrsmittel oder durch das Organisieren neuer Wege. Starken Widerstand gegen neue Maßnahmen habe man schon immer beobachten können. Etwa in den Neunzigerjahren, als Einbahnstraßen für Fahrräder in beide Richtungen geöffnet wurden: Prognosen sagten tausende Verkehrstote voraus. Eingetreten ist das nie.

Im Gespräch der beiden wird deutlich, welche Dimension Verkehr in der Stadt hat. Denn eine gute Mobilitätsplanung gehe weit über die Wahl zwischen Auto, Fahrrad und ÖPNV hinaus: Sie beginne bei der Quartiersplanung, damit Menschen beispielsweise möglichst wenig Strecke für ihre Einkäufe zurücklegen müssen, und führe bis zu Themen der Lebensqualität und Sicherheit im Alltag.

Katja Dörner sieht vor allem im Ausbau des Carsharings einen wichtigen Schritt der Verkehrswende. Man müsse die Alternativen zum herkömmlichen Autoverkehr stärken. Sie berichtet von ihren eigenen Erfahrungen, wenn sie in Bonn unterwegs ist, und erzählt, welche Vision vom Verkehr der Zukunft sie antreibt.

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