Der Plastikwende fehlen entwicklungspolitische Perspektiven

Beitrag von Henning Wilts in Rundbrief des Forums Umwelt und Entwicklung veröffentlicht

  • News 27.03.2024

Kaum ein umweltpolitisches Thema wird derzeit so intensiv diskutiert wie die Verwendung von Plastik und die sich daraus ergebenden Abfälle. Das Thema hat aktuell eine besondere Relevanz, da die Vereinten Nationen den Entwicklungsprozess für ein globales Abkommen zur Beendigung der Verschmutzung mit Plastikabfällen gestartet haben. Vor diesem Hintergrund widmet sich der aktuelle Rundbrief des Forums Umwelt und Entwicklung dem Thema Plastik und beleuchtet es aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei rückt vor allem die entwicklungspolitische Komponente der Plastikkrise in den Fokus – ein weitreichendes Spannungsfeld.

Prof. Dr. Henning Wilts, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut, geht in seinem Artikel "Differenziert statt pauschal: Der Diskussion um eine Plastikwende fehlt es an entwicklungspolitischen Perspektiven" darauf ein, dass der Umgang mit Plastik(abfällen) immer mehr zur Schlüsselherausforderung für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen wird – während die Ziele ohne Plastik jedoch kaum erreichbar sind. Wilts kritisiert, dass oftmals nicht darüber diskutiert werde, wie Länder des Globalen Südens von stärker zirkulärer Plastiknutzung betroffen sein könnten. Die diskutierten Lösungsansätze nähmen nur in Ausnahmefällen entwicklungspolitische Perspektiven ein, die die Konsequenzen für Länder des Globalen Südens differenziert einbezögen. Diese inhaltliche Lücke sei typisch für die Diskussion über Transformationsprozesse zur Kreislaufwirtschaft, betont der Wissenschaftler. Daher plädiert er dafür, dass insbesondere Unternehmen die Plastikwende vorantreiben und auch dafür aufkommen, dass Plastik ordnungsgemäß entsorgt wird – auch wenn der Abfall an einem weit entfernten Standort entsteht. Doch dafür sei vor allem ein regulatorischer Rahmen erforderlich, der aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten im UN-Plastikvertrag geschaffen werde.

Der Rundbrief 1/2024 des Forums für Umwelt und Entwicklung ist im nachfolgenden Link kostenfrei abrufbar.


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