Warum die Energiedebatte ungerecht ist

Podcast Zukunftswissen.fm: Episode mit Claudia Kemfert und Peter Hennicke

  • News 14.05.2025

Die reichsten zehn Prozent der Menschen verursachen so viel CO2 wie etwa die Hälfte der Weltbevölkerung. Gleichzeitig sind jene, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, am stärksten von seinen Folgen betroffen – etwa finanziell und gesundheitlich, weil sie sich eine energetische Gebäudesanierung nicht leisten können oder in günstigen Wohnungen an vollen Hauptstraßen wohnen müssen. Bei der Ungerechtigkeit in Bezug auf Einkommen und Vermögen handelt es sich um ein globales Problem. Insbesondere in Deutschland sind die Vermögen sehr ungleich verteilt. Politische Instrumente wie der CO2-Preis werden diese Ungerechtigkeit befeuern, wenn nicht sozial dagegen gesteuert wird. Sie schaden vor allem den Einkommensschwachen und verhindern damit die dringend notwendige Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft.

Statt weiter den Teil der Bevölkerung zu belasten, der kaum Möglichkeiten hat, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, müssen viel mehr die Wohlhabenden zur Verantwortung gezogen werden, finden Prof. Dr. Peter Hennicke, Senior Advisor am Wuppertal Institut, und Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg. Eine mögliche Lösung sei beispielsweise die Vermögenssteuer. Ein Problem dabei: Lobbyismus, der mit viel Geld Macht ausübt. In dem Kontext kritisiert Kemfert, dass die Wirtschaft immer übergeordnet sei. Hennicke sieht darin insbesondere ein Problem, weil es dem Grundgesetz widerspricht: "Vor dem Gesetz sind wir alle gleich. Aber gleiche Chancen für alle gibt es nicht."

Welche Gründe noch dafür verantwortlich sind, dass die Ungerechtigkeit gerade in Deutschland so groß ist und was Politik, Gesellschaft und Wissenschaft tun müssen, diskutieren Hennicke und Kemfert in der aktuellen Podcast-Episode. Sie erklären, wie soziale Gerechtigkeit bei Klimathemen mitgedacht werden kann – und wie wir alle davon profitieren.

Die neue Folge und alle vergangenen Episoden sind kostenfrei auf Spotify, Apple Podcasts und Podcast.de sowie über die Website des Wuppertal Instituts zu hören.


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