UBA-Label

Der Markt für freiwillige Kompensation von Treibhausgas-Emissionen in Deutschland wächst rasant. Immer mehr Organisationen, insbesondere Unternehmen, haben sich Klimaschutzziele gesetzt und viele möchten für deren Umsetzung auch auf Ausgleichszertifikate zurückgreifen. Dabei ist auch ein gestiegenes Interesse an Zertifikaten aus Projekten in Deutschland festzustellen. Dies wirft die Frage auf, ob und in welcher Form inländische Projekte genutzt werden können, sodass dies einen tatsächlichen Mehrwert für das Klima liefert. Dabei ist insbesondere die Gefahr einer mehrfachen Inanspruchnahme von Minderungen (double claiming) zu berücksichtigen, die die Umwelt-Integrität untergraben könnte.   

Vor diesem Hintergrund hat das Umweltbundesamt (UBA) das Vorhaben "Grundlagenarbeit zur Etablierung eines Labels für inländische Treibhausgas-Kompensation" beauftragt, welches gemeinsam von adelphi research (Leitung) und dem Wuppertal Institut umgesetzt wird. Das Projekt soll ein mögliches Label- oder Kennzeichnungssystem im Bereich der Treibhausgas-Kompensationen prüfen und damit zur Sicherung der Qualität auf diesem Feld beitragen. Dafür führt das Projektteam zunächst eine Analyse bestehender Ansätze durch. Im Mittelpunkt stehen hier insbesondere Label und Siegel zur CO2-Kompensation sowie Ansätze zur Zertifizierung von unternehmerischer Klimaneutralität. Auf dieser Grundlage soll in einem nächsten Schritt ein Kriterien- und Prüfkatalog zur Bewertung inländischer Kompensation erarbeitet werden. Dieser Katalog bildet anschließend die Grundlage zur Ausformulierung eines eigenen Label-Systems.

Flankiert werden diese Arbeiten von mehreren Workshops, die die kontinuierliche Einbindung relevanter Stakeholder in den Prozess und somit eine kritische Reflektion ermöglichen. Die Arbeiten sollen die veränderten Rahmenbedingungen des Pariser Klimaabkommens berücksichtigen und eine umweltintegere Beteiligung von Akteur*innen an Klimaschutzprojekten ermöglichen.