OnDeMo

Das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist in ländlichen Räumen und zu Randzeiten (Abend, Nacht, Morgen) oft lückenhaft. Dies liegt daran, dass die gebündelte Beförderung, etwa in Bussen und Bahnen, erst ab einer gewissen Nachfrage ökonomisch tragfähig ist. An Orten oder zu Zeiten mit geringer Nachfrage, etwa in der Nacht oder im ländlichen Raum, wurden daher seit den 1980er Jahren flexible Bedienformen im ÖPNV entwickelt und umgesetzt (zum Beispiel Anrufsammeltaxis). Die Digitalisierung und die Verbreitung von Smartphones ermöglicht heute eine neuartige, digitalisierte Form solcher Anrufsammeltaxis, das sogenannte On-Demand-Ridepooling. Diese Dienste fahren nicht entlang einer festgelegten Linie zu festgelegten Zeiten, sondern bedienen eine Vielzahl "virtueller Haltestellen" innerhalb eines Gebietes. Die Nutzung von Algorithmen ermöglicht dennoch die für den ÖPNV typische Bündelung mehrerer Fahrten.

Ziel dieses Projekts war es, die Möglichkeiten und Grenzen von On-Demand-Angeboten in einer Studie zu analysieren und diese hinsichtlich ihrer Eignung für unterschiedliche Einsatzfelder insbesondere in nachfrageschwachen Räumen und Zeiten zu bewerten. Dabei untersuchten die Forschenden auch die Herausforderung beim Betrieb solcher Systeme. Hierfür erfassten sie möglichst viele der in Deutschland bestehenden On-Demand-Ridepooling-Angebote. Deren Betreiber wurden zu den Angeboten befragt, darauf aufbauend erstellten die Forschenden eine Typologie der Angebote. Aus den Ergebnissen leiteten sie Handlungsempfehlungen für die Einführung von On-Demand-Ridepooling-Angeboten ab.