MultiBus - Das Nahbussystem für den ländlichen Raum

  • Projekt-Nr.3203
  • Laufzeit 11/2001 - 09/2005

Mit zunehmend ländlicher Prägung des Raumes und dispersen Siedlungsstrukturen nimmt die Bündelungsfähigkeit der Nachfrage im Personenverkehr ab. Die Folgen sind auf der Nutzerseite ein lückenhaftes Mobilitätsangebot des öffentlichen Personennahverkehrs und eine starke Auto-Orientierung im individuellen Verkehrsverhalten. Für die Betreiberseite bedeutet die niedrige Nachfrage und geringe Bündelungsfähigkeit einen defizitären Betrieb ihrer Verkehre. Die in der Regel liniengebundenen Busangebote konzentrieren sich zumeist auf nachfragestarke, meist längere Distanzen betreffende Relationen und sind auf die Hauptverkehrszeiten und damit insbesondere auf den Arbeitspendler- und Schülerverkehr ausgerichtet. In den Schwachlastzeiten und im Kurzstreckenbereich nehmen die Verkehrsangebote hingegen deutlich ab.

Ausgehend von dieser Problemlage wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Forschungsvorhaben "Personennahverkehr für die Region" initiiert, welches durch wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse dazu beitragen soll, eine Erhöhung der Effizienz und Qualität im Personennahverkehr außerhalb der großen Ballungsräume zu erreichen. Das Vorhaben umfasst insgesamt zehn Projekte. Das Wuppertal Institut ist neben der Bearbeitung des Projektes IMAGO an der Entwicklung und Umsetzung des MultiBus-Konzeptes beteiligt.

Das MultiBus-Projekt versucht, ein kunden- und bedarfsorientiertes öffentliches Verkehrssystem zu entwickeln, mit dem der ÖPNV im ländlichen Raum entscheidend gestärkt werden kann. Angestrebt wird die Realisierung eines modernen Rufbussystemes, das die wirksame und bedarfsgerechte Verdichtung von Mobilitätsangeboten im ländlichen Raum am Beispiel der drei Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht (Kreis Heinsberg) praktisch demonstriert. Mit einer flächendeckenden Bedienung, einem ausgeweiteten Angebotsspektrum, dem Einsatz von komfortablen Kleinbussen und der zielgerichteten Einbettung des MultiBus-Systems in bestehende regionale Verkehrsangebote soll veranschaulicht werden, dass regionale Aufgabenträger und Verkehrsbetriebe mit kundenorientierten Mobilitätsdiensten attraktive sowie wettbewerbsfähige Alternativen zur Verkehrsmittelnutzung bereitstellen können und zur schrittweisen Individualisierung des regionalen Personennahverkehrs befähigt sind.

Innerhalb des MultiBus-Projektes werden ferner die Möglichkeiten einer Kopplung von Personenbeförderung und lokalen Kleinguttransporten untersucht. Mit dem MultiBus sollen die bislang von verschiedenen Dienstleistern unkoordiniert betriebenen Kleingutverkehre im Untersuchungsraum gebündelt werden, indem ein auf die Serviceanforderungen der Kurier-, Express-, Paketdienste abgestimmter Verteil- und Sammeldienst für Unternehmen und Haushalte aufgebaut wird.

Das Wuppertal Institut bearbeitet drei Arbeitspakete innerhalb des MultiBus-Projektes. Erstens stellt es Erfahrungen aus aufgabenverwandten Forschungsprojekten im In- und Ausland zusammen, um die Analyseergebnisse in das Projektkonzept und die Projektdurchführung einzubringen. Zweitens wird im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung das Szenario des MultiBus-Betriebs einem Referenz-Szenario (Status-quo im Untersuchungsraum ohne MultiBus) gegenübergestellt. Ziel dieses Arbeitspakets ist es, Aussagen über die betriebs- und volkswirtschaftlichen Auswirkungen sowie soziale und ökologische Effekte zu treffen. Des Weiteren bearbeitet das Wuppertal Institut den Bereich "soziales Marketing, Öffentlichkeitsarbeit". Da neben der Vermarktung des konkreten Produktes MultiBus insbesondere eine Verhaltensänderung im Fokus der Marketingmaßnahmen steht, sind die Handlungsempfehlungen für ein Marketingkonzept mit Schwerpunkt Kommunikation an die Prinzipien des so genannten "Sozialen Marketings" angelehnt.



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