Das Thema Abfallvermeidung hat in den letzten Jahren deutlich an Relevanz zugenommen. Dabei hat der Fortschrittsbericht Abfallvermeidung der Europäischen Umweltagentur aus dem Jahr 2020 am Beispiel der Plastikabfälle aufgezeigt, dass die eingeforderten Bemühungen vor allem dann erfolgreich sind, wenn sie zum einen an möglichst konkreten Problemstellungen ansetzen und zum anderen ein Rahmen geschaffen wird, in dem alle relevanten Akteurinnen und Akteure an der Problemlösung beteiligt sind.
Die Notwendigkeit einer solchen handlungs- und lösungsorientierten Perspektive zeigen auch die Erfahrungen aus der Umsetzung des ersten Abfallvermeidungsprogramms des Bundes und der Länder: Bei den Akteuren in der Praxis war insgesamt eine hohe Zustimmung zu den dort genannten Ansätzen zu verzeichnen, zugleich wurde aber auch sehr deutlich auf eine fehlende Praxisrelevanz hingewiesen. In eine sehr ähnliche Richtung zielt das aktuelle Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen, das eine stärkere Konkretisierung und Verbindlichkeit der Abfallvermeidung einfordert.
In Bezug auf die Abfallvermeidung mangelt es nicht an Ideen und Vorschlägen, sondern an konkreten Umsetzungen. Daher arbeiten die Projektbeteiligten an
- der Ausarbeitung möglicher Ansätze und Hemmnisse einer erfolgreichen Abfallvermeidung auf Basis einer Situationsanalyse in den Themenbereichen Textilien, Einwegartikel, Eventmanagement und Bildung/interkulturelle Kommunikation,
- der Entwicklung konkreter Handlungsansätze und Instrumente durch innovative Diskussions- und Beteiligungsformate, die von den relevanten Stakeholdern gemeinsam mitgetragen und umgesetzt werden und
- der starken Einbindung der Stakeholder in Webinare und Workshops zur Schaffung eines starken Agreements der gemeinsamen Verantwortlichkeit.