Enormes Potenzial von Blockchains für Umwelt- und Klimaschutz

Studie des Wuppertal Instituts führt Kriterien für eine nachhaltige Ausrichtung von Blockchains auf

  • News 15.09.2021

Blockchains haben ein enormes Potenzial für den Umwelt- und Klimaschutz. Zudem können sie mittlerweile wesentlich nachhaltiger als bisher gestaltet werden. Neuere Blockchain-Methoden verbrauchen für ihre Rechenleistung beispielsweise deutlich weniger Ressourcen und Energie als die Methoden der ersten Generation, wie sie etwa bei der Kryptowährung Bitcoin zum Einsatz kommen. Diese neueren Verfahren sind in den meisten Anwendungsfällen zudem genauso leistungsfähig wie die Methoden der ersten Generation. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Blockchains nachhaltig gestalten" des Wuppertal Instituts, die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) beauftragt wurde. 

Den Chancen durch Blockchain-Anwendungen steht ein erheblicher Energie- und Rohstoffeinsatz gegenüber – mit entsprechenden ökologischen Belastungen. Um diesem Umstand zu begegnen, empfiehlt die Studie des Wuppertal Instituts, unter der Leitung von Dr.-Ing. Stephan Ramesohl und Dr. Holger Berg, beide Co-Leiter des Forschungsbereichs Digitale Transformation am Wuppertal Institut, drei Kriterien für eine nachhaltige Ausrichtung von Blockchains:

  • Blockchains sollen verstärkt dort eingesetzt und gefördert werden, wo sie gesellschaftliche und technische Veränderungen unterstützen, die im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes sind.
  • Blockchains sollten nicht nach dem Verfahren der ersten Generation aufgesetzt werden, wie es für Bitcoin und andere Kryptowährungen üblich ist. Das Design einer Blockchain muss von Anfang an energiesparsam und ressourcenschonend ausgerichtet sein. Das heißt auch, dass die Hardware für eine Blockchain über lange Zeiträume nutzbar sein muss. Dies ist mit neuen Anwendungen auch möglich.
  • Klimaschädliche Blockchains sollten auf alternative, nachhaltigere Methoden umgestellt oder als letztes Mittel sogar außer Betrieb genommen werden. 

Als sinnvolle Einsatzfelder für nachhaltig betriebene Blockchain-Anwendungen empfiehlt die Studie folgende Bereiche: 

  • Stromhandel und Stromnetze: Die Blockchain-Technologie könnte zu einem Baustein der Energiewende werden. Der direkte Handel zwischen Erzeugern und Verbraucherinnen und Verbrauchern birgt große Potenziale – gerade für die Marktintegration von kleinen und flexiblen Energieerzeugungsanlagen – und bringt auch neue Herausforderungen mit sich. Der direkte Handel kann der Energiewende neuen Schub verleihen, sofern es gelingt, auch Aspekte wie die Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu integrieren.
  • Lieferketten: Für Produzierende und Konsumierende kann die Blockchain-Technologie für eine verlässliche Zusammenarbeit und Transparenz in komplexen Lieferkettensystemen mit vielen Wertschöpfungsschritten sorgen. So wird der CO2- und Ressourcenabdruck eines Produkts besser sichtbar und die Lieferkette kann zugleich auch betriebswirtschaftlich leichter optimiert werden.
  • Emissionshandel: Ein Blockchain-basiertes System bietet potenzielle Mehrwerte für den Emissionshandel. Mittels Blockchain könnten beispielsweise Kohlenstoffgutschriften als digitale Assets verwaltet werden. Das ermöglicht den dezentralen und verifizierten Handel in einem einzigen System.

Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze betont, dass die öffentliche Wahrnehmung der Blockchain-Technologie vor allem durch den Bitcoin geprägt sei, was sie teilweise in Verruf gebracht habe. Mithilfe von Blockchains seien eine Vielzahl von komplexen Problemen lösbar. Etwa im Stromhandel, bei Lieferketten oder dem Emissionshandel seien Blockchains vielseitig für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzbar, da die Blockchains dezentral aufgebaut und fälschungssicher sind.


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