Klimaneutralität: ein Konzept für den Klimaschutz?

FactorY-Magazin "Klimaneutral" 1/2022 erschienen

  • News 07.06.2022
Cover der FactorY "Klimaneutral"
Cover der Factory "Klimaneutral". Foto: istockphoto.com malerapaso

Nein, klimaneutral ist das neue FactorY-Magazin nicht. Genausowenig wie viele andere Unternehmen, Institutionen oder Produkte, die es sich auf die Fahne geschrieben haben. Das aktuelle FactorY-Magazin "Klimaneutral" zeigt, was hinter dem viel beschworenen Begriff Klimaneutralität steckt und wie sie sich wirklich erreichen lässt.

Klimaneutralität ist das Ziel des Pariser Abkommens der Vereinten Nationen: Zur Begrenzung der durchschnittlichen Erderwärmung auf maximal zwei, besser 1,5 Grad Celsius muss die Staatengemeinschaft bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral wirtschaften. Europa will bis 2050 soweit sein, Deutschland bis 2045. Seit 2021 ist Treibhausgas-Neutralität das Ziel des Klimaschutzgesetzes. Dabei klingt Klimaneutralität verständlicher als das abstrakt wirkende Temperatur-Ziel. Zudem zeugt Klimaneutralität von Zukunftsorientierung und ist im Marketing von Unternehmen und Produkten überaus populär. Immer mehr große aber auch mittlere und kleine Unternehmen setzen sich daher Neutralitätsziele, bezeichnen sich als klimaneutral oder verkaufen ihre Produkte unter Nutzung dieses Labels. Fraglich bleibt, ob das Konzept der Klimaneutralität tatsächlich zu echtem Klimaschutz führt.

Doch wie können Unternehmen wirklich klimaneutral werden? Das hat Nicolas Kreibich, Senior Researcher im Forschungsbereich Internationale Klimapolitik, am Wuppertal Institut, in seinem Artikel zusammengefasst und zeigt auf, mit welchen Problemen die Nutzung des Konzepts Klimaneutralität verbunden ist. Denn eine klare Differenzierung von Unternehmen ist nur schwer möglich: Firmen, die ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen umsetzen, lassen sich nicht ohne weiteres von jenen unterscheiden, die lediglich über den Ankauf von Emissionszertifikaten eine ausgeglichene Balance ihrer Emissionen anstreben und selbst keine eigenen Prozesse grundlegend verändern. Der Autor erklärt: "Bei den von den Unternehmen kommunizierten Zielen mangelt es häufig an Transparenz. Zukünftig sollte für Konsumierende klar ersichtlich sein, welche Maßnahmen die Unternehmen selbst umsetzen und in welchem Maße sie Emissionsminderungen ankaufen". Für ihn ist es essenziell, dass die Firmen zukünftig über die eigene bilanzielle Klimaneutralität hinausdenken und die globale Balance von Treibhausgas-Emissionen fokussieren.

Warum "Klimaneutralität" so gut ankommt, die Bilanzierungsräume wichtig sind und sich damit auch die wirkungsvollsten Wege zur Emissionsreduktion eröffnen, beschreibt Dr. Hans-Jochen Luhmann, Senior Expert am Wuppertal Institut, in seinem Beitrag "Die Notwendigkeit der Netto-Null”. Er erklärt darin, wie sich die Begriffe Klimaneutralität und Netto-Null voneinander abgrenzen und erläutert, welche sieben Gase zum Klimawandel beitragen.

Herausgeber des FactorY-Magazins sind die Effizienz-Agentur NRW und das Wuppertal Institut. Diese und weitere Beiträge der aktuellen Ausgabe stehen im nachfolgenden Link kostenfrei zum Download bereit.


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