Kunst, Kultur und Klimanotstand

Ausgewählte Stipendiat*innen zeigen in Wuppertal, wie etwa in der Zukunftsküche, Kunstprojekte

  • News 17.10.2022
Foto von Tobias Daemgen der RaumZeitPiraten
Mit der interaktiven (Fassaden-)Projektion PHYSARUM erforscht die Künstler*innen-Gruppe RaumZeitPiraten das Universum der Pilze, welches im Rahmen der nächsten "und.jetzt!"-Veranstaltung am 27. Oktober im BOB Campus in Wuppertal zu sehen sein wird. Quelle: Tobias Daemgen/RaumZeitPiraten

Das Projekt "und.jetzt!" beschäftigt sich damit, was der in Wuppertal ausgerufene Klimanotstand für Kunst und Kultur der Stadt bedeutet. Es richtet sich an die gesamte Kunst- und Kulturszene sowie die Bürger*innen der Stadt Wuppertal. Gefördert wird "und.jetzt!" von dem Fonds Soziokultur, dem Kulturbüro der Stadt Wuppertal, Knipex, Lebendige Landwirtschaft, der Vereinigung der Freunde des Wuppertal Instituts e. V. sowie Renaissance Immobilien. Nun wurden innerhalb des Projekts vier Bewerbungen als Stipendiat*innen sowie -Gruppen ausgewählt.
Zum "und.jetzt!"-Kernteam gehören Dr. Uta Atzpodien und Sina Dotzert, Michael Felstau und Matthias Wanner, der auch Researcher im Forschungsbereich Innovationslabore am Wuppertal Institut ist. "und.jetzt!" wird in Trägerschaft vom und.Institut für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit e. V. durchgeführt und in Kooperation mit )) freies netz werk )) KULTUR sowie dem INSEL e. V.

Einer der ausgewählten Stipendiaten ist der Künstler Philip Stoll. Er geht mit "Klima machen?!" der Frage nach, wie wir Kultur- und Landschaftsräume so gestalten können, dass sie ein gesundes Klima hervorbringen. In seinem art-action-productionresearch beobachtet er Klima-Resonanzphänomene, begeht den sozial-ökologischen Klimaorganismus in und um Wuppertal und erforscht ihn mit seinen künstlerischen Mitteln, um den Wuppertaler Klimanotstand konkreter zu verstehen, zu befragen und kommunizierbar zu machen; dabei stehen Trockenheit und Überschwemmung der Region im Fokus. Im Zentrum der Stadt ist der Künstler für Gespräche in der "Zukunftsküche" am Wuppertal Institut (Döppersberg 19, links neben dem Haupteingang) anzutreffen, seinem zeitweiligen Action-Research-Atelier im Rahmen des und.jetzt!-Stipendiums. In der Zukunftsküche loten Kunst und Wissenschaft Synergien und zu gestaltende Freiräume aus. Dort lädt er zum informellen Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft und Stadtgesellschaft ein: Vom 16. November bis zum 14. Dezember 2022 sind alle Interessierten jeweils mittwochs von 10 bis 15 Uhr herzlich willkommen.

Weitere ausgewählte Künstler*innen und Gruppen

Mit der interaktiven (Fassaden-)Projektion PHYSARUM erforscht die Künstler*innen-Gruppe RaumZeitPiraten das Universum der Pilze. Das intelligente Verhalten eines real existierenden Schleimpilzes wird digitalisiert und soll über Umwelt- und Umgebungssensoren beeinflusst werden. Besucher*innen sind eingeladen, als Fremd- oder Freundkörper Teil eines kollektiven Organismus zu werden. Die interaktive Installation ist während am 27. Oktober 2022 im BOB Campus von 16 bis 19 Uhr zu erleben.

Laura Jordan-Bertnelli aus Düsseldorf widmet sich in dem experimentellen Sprech- und Klangstück "Was wir Natur nennen" der vielfältigen Auffassung derselben unter uns Menschen. Ausgehend von Interviews werden die Antworten werden in noch unbestimmter Reihenfolge zusammengeschnitten und mit den Aufnahmen von Naturklängen kombiniert. Das Hörstück setzt sich so kritisch mit der Trennung von 'Mensch' und 'Natur' auseinander. Eine Präsentation des Hörstücks ist am 16. Dezember 2022 in der Färberei in Wuppertal-Oberbarmen geplant.

Das Theater für Menschenrechte in der Lieferkette ist eine Straßentheater-Gruppe aus Wuppertal, die Szenen zu Klima-, Umwelt- und sozialen Themen entwickelt. Ihr Ziel ist es, Wuppertaler*innen zu politisieren und ihren Blick für ökonomische, ökologische und soziale Zusammenhänge zu schärfen. Zuletzt arbeitete die Gruppe im Rahmen des Protests gegen die Primark-Eröffnung am Döppersberg sowie über die Produktion und den Vertrieb von Smartphones.


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