Gerechtigkeit in der Globalen Bestandsaufnahme

Diskussionspapier mit vier Ansätzen für gerechte und ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen

  • News 17.07.2023

Alle fünf Jahre findet die Globale Bestandsaufnahme (Global Stocktake, kurz GST) als zentraler Bestandteil des Pariser Klimaabkommens statt. Ziel ist es, zu überprüfen, wo die Vertragsstaaten bei der Umsetzung des Abkommens stehen, wo sie gemeinsam Fortschritte bei der Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens machen und in welchen Bereichen die Ambitionen nachgeschärft werden müssen. Gerechtigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Das verdeutlicht das kürzlich erschienene Diskussionspapier "Addressing equity in the Global Stocktake" von Forschenden des Wuppertal Instituts, Öko-Instituts und des Projektträgers des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag des Umweltbundesamtes. Christiane Beuermann, Co-Leiterin des Forschungsbereichs Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut, hat zusammen mit dem Researcher Carsten Elsner und dem Junior Researcher Max Schulze-Steinen aus dem gleichen Forschungsbereich daran mitgewirkt.

Die Autor*innen diskutieren verschiedene Konzepte, die dabei helfen können, Vertrauen in die geplanten Maßnahmen, die die neuen nationalen Klimaschutzbeiträge (Nationally Determined Contributions, kurz NDCs) mit einschließen, zu schaffen und gerechte und ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Folgende, in der Umsetzung mitunter gegensätzliche Maßnahmen, wurden beleuchtet: 

  • Verantwortung: Bei der Aufteilung der Ambitionen zur Bekämpfung des Klimawandels wird die historische und/oder aktuelle Verantwortung berücksichtigt.
  • Fähigkeiten und Möglichkeiten: Die unterschiedlichen Ressourcen der Länder werden bei den Maßnahmen gegen den Klimawandel berücksichtigt.
  • Egalitarismus/Gleichberechtigung: Die Treibhausgas-Emissionen beziehungsweise ein verbleibendes Emissionsbudget werden gleichmäßig pro Kopf verteilt.
  • Genügsamkeit/Recht auf Existenzsicherung: Klimamaßnahmen beeinträchtigen die Lebensbedingungen nicht unter einer bestimmten Grenze.

Sich aber nur auf ein Konzept zu verlassen, wird angesichts der bedrohlichen Lage der Klimakrise und dem sich schnell schließenden Zeitfenster für ambitionierte Klimapolitik nicht reichen, erklärt Max Schulze-Steinen: "Wir müssen in allen Bereichen des Klimaschutzes die individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Vertragsstaaten berücksichtigen. Die Länder sollten den individuellen Treibhausgas-Ausstoß pro Person bei der Festlegung ihrer neuen Klimaziele berücksichtigen. Länder mit mehr finanziellen und technischen Ressourcen sollten diese nutzen, um ehrgeizige Klimaschutz-Maßnahmen umzusetzen und Länder mit begrenzten Kapazitäten zu unterstützen."

Das Diskussionspapier "Addressing equity in the Global Stocktake" ist in der Reihe Climate Change des Umweltbundesamtes in der Ausgabe 27 in englischer Sprache erschienen. Die Publikation ist im nachfolgendem Link kostenfrei verfügbar.


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