Solar&Spar: Solarprojekt macht Schule – und Gewinn

Über 1,2 Millionen Euro und 8.400 Tonnen CO2 gespart: Stadt Emmerich am Rhein übernimmt Photovoltaik-Anlage auf nordrhein-westfälischer Schule

  • Pressemitteilungen 29.02.2024
Symbolische Schlüsselübergabe auf dem Schuldach des Willibrord Gymnasiums
Symbolische Schlüsselübergabe auf dem Schuldach des Willibrord Gymnasiums (von links): Ralf Wimmers (stellv. Schulleiter Gymnasium), Peter Hinze (Bürgermeister Emmerich am Rhein), Steffen Borth (Geschäftsführer Stadtwerke Emmerich) und Prof. Dr. Peter Hennicke (Senior Advisor am Wuppertal Institut). Quelle: Stadt Emmerich

Erfolgsbilanz des vom Wuppertal Institut entwickelten Anlagekonzepts "Solar&Spar": Nach 20-jähriger Laufzeit ging eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf dem Dach des Willibrord-Gymnasiums in Emmerich, zusammen mit einem Bündel von Energiespartechnik, vertragsgemäß ins Eigentum der Stadt Emmerich am Rhein über. Finanziert wurden die Maßnahmen durch sogenanntes Energiespar-Contracting: Private Investor*innen aus dem Schulumfeld und die Projektträger-Gesellschaft Solar&Spar bezahlten die Installation und erhielten im Gegenzug die eingesparten Energiekosten sowie die Erträge aus der PV-Anlage. Heute, am 29. Februar 2024, trafen sich Vertreter*innen der Stadt Emmerich am Rhein, des Wuppertal Instituts und der Wuppertaler Projektträgergesellschaft zur symbolischen Schlüsselübergabe.

Im Jahr 2004 realisierte das Wuppertal Institut in Emmerich ein neues Beteiligungsmodell namens "Solar&Spar", das die Anleger*innen gegen steigende Energiepreise absichern sollte. Die Bilanz kann sich sehen lassen: In den vergangenen 20 Jahren konnten durch Energiesparmaßnahmen im Strom- und Wärmebereich insgesamt 1,2 Millionen Euro und 8.400 Tonnen CO2 eingespart werden.

Wie von Beginn an geplant, endete der Contracting-Vertrag des Solar&Spar-Projekts am Willibrord-Gymnasium in Emmerich am Rhein nach 20 Jahren Laufzeit. Beim Energiespar-Contracting handelt es sich um ein Finanzierungsmodell, bei dem ein Dienstleister Energieeffizienz-Maßnahmen plant, finanziert und umsetzt, während der Kunde die Investition über die erzielten Energieeinsparungen zurückzahlt.
Nun ging die PV-Anlage mit rund 50 Kilowatt Leistung auf dem Dach der Schule zum Jahresbeginn vertragsgemäß ins Eigentum der Stadt Emmerich am Rhein über. Neben der PV-Anlage umfasste der Vertrag seinerzeit auch diverse technische Maßnahmen zur Energieeinsparung, etwa energieeffiziente Beleuchtung, neue Heizkessel und Heizungspumpen sowie ein von den Stadtwerken Emmerich betriebenes Blockheizkraftwerk.

Der Clou: Die Energiesparmaßnahmen bei Strom und Wärme wurden mithilfe von Bürger*innen-Kapital finanziert. Unter dem Motto "Klimaschutz als Kapitalanlage" konnten sich (ehemalige) Schüler*innen sowie Lehrkräfte, Eltern und Großeltern, im nächsten Schritt aber auch private und institutionelle Investoren aus ganz Deutschland, an dem Projekt beteiligen. Insgesamt kam mithilfe von 80 Beteiligungen ein Bürger*innen-Kapital von 380.000 Euro zusammen. Im Gegenzug erhielten die Investor*innen die eingesparten Energiekosten sowie die Einspeisevergütung für die Solaranlage.

Aufgrund der erzielten Strom- und Wärmeeinsparungen sowie der Solarstromerträge konnten sie damit einen großen Klimaschutzbeitrag leisten und erzielten dabei eine ordentliche Kapitalrendite. Auch die Stadt und das Willibrord-Gymnasium profitierten, wie Bürgermeister Peter Hinze vorrechnet: "Unsere Energierechnung reduzierte sich über die Vertragslaufzeit um insgesamt 257.000 Euro, die Schule erhielt über 265.000 Euro aus dem Projekt. Und weil die umgesetzten Maßnahmen auch heute noch Energie einsparen, macht sich das Projekt auch nach der Vertragslaufzeit vorteilhaft im städtischen Haushalt bemerkbar."

Die Stadt Emmerich am Rhein kann seit Anfang dieses Jahres den Stromverbrauch am Willibrord-Gymnasium damit zu großen Teilen über klimafreundlichen Solarstrom decken. Die Anlage ging zum 1. Januar 2024 ins Eigentum der Stadtwerke Emmerich über, die sich nun um Betrieb und Unterhalt der Solaranlage kümmern. "Seit 2018 forcieren wir mit dem Produkt "Mein Sonnenstrom" den Ausbau der Solaranlagen in Emmerich. Da ist es für uns selbstverständlich, sich um den Weiterbetrieb einer solchen PV-Anlage zu kümmern. Die Anlage befindet sich in einem guten Zustand und wird noch viele Jahre umweltfreundlichen Strom erzeugen", erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Steffen Borth. 

Erfolgreiche Einsparbilanz bei Strom- und Wärmeverbrauch

Insgesamt haben die Solar&Spar-Maßnahmen die CO2-Emissionen der Schule um rund 420 Tonnen pro Jahr reduziert – das entspricht dem CO2-Ausstoß eines Autofahrers, der mit seinem Pkw 70 Mal um die Erde fahren würde. "Über die gesamte Projektlaufzeit konnten rund 5,4 Millionen Kilowattstunden Strom (PV, Beleuchtung etc.) und rund 24 Millionen Kilowattstunden Wärme eingespart werden. Damit summiert sich der gesamte Klimaschutzbeitrag des Projekts der vergangenen 20 Jahre auf rund 8.400 Tonnen CO2", sagt Prof. Dr. Peter Hennicke, Senior Advisor am Wuppertal Institut. Zum Vergleich: Allein eine Stromeinsparung von insgesamt 5,4 Millionen Kilowattstunden entspräche einem Stromverbrauch von etwa 90 Haushalten über 20 Jahre.

Die Stadt Emmerich am Rhein und das Wuppertal Institut sind sich deshalb einig, dass solche Projekte auch in anderen Städten und Gemeinden Schule machen sollten.

 

Gemeinsame Pressemitteilung 

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

VisdP: Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer

Kontakt: Christin Hasken, Leitung Kommunikation

Tel: +49 202 2492-187

E-Mail: christin.hasken@wupperinst.org

 

Stadt Emmerich am Rhein

Pressekontakt: Tim Terhorst

Tel: +49 2822 751901

E-Mail: kommunikation@stadt-emmerich.de 


Pressebilder

Symbolische Schlüsselübergabe
Symbolische Schlüsselübergabe auf dem Schuldach des Willibrord Gymnasiums (von links): Ralf Wimmers (stellv. Schulleiter Gymnasium), Peter Hinze (Bürgermeister Emmerich am Rhein), Steffen Borth (Geschäftsführer Stadtwerke Emmerich) und Prof. Dr. Peter Hennicke (Senior Advisor am Wuppertal Institut). Quelle: Stadt Emmerich

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