Mit dem Projekt sollte die aktuelle Situation der Unternehmensberichterstattung untersucht werden, um Vorschläge zur stärkeren Berücksichtigung von Umweltrisiken, insbesondere Klimarisiken, bei Finanzmarktentscheidungen zu erarbeiten. Durch eine größere Relevanz von Umwelt- und Klimaaspekten bei Investitionsentscheidungen können langfristig Fehlallokationen infolge von Informationsmängeln reduziert werden. Darüber hinaus können Finanzströme in umwelt- und klimaschonende Branchen und Technologien gelenkt werden, so dass auch über den Finanzsektor ein Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung geleistet wird.
Im Zuge der Untersuchung unter Mitarbeit von Martina Schwenke wurden nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Berichtspflichten, sondern auch solche freiwilligen Berichtsstandards untersucht, die dazu beitragen, Umwelt- und Klimarisiken aufzudecken. Ziel war es, institutionellen Investoren ebenso wie Kreditgebern oder Kleinanlegern eine transparente Informationsgrundlage für Anlageentscheidungen zu bieten.
Zunächst wurde die Bedeutung der ökonomischen Umwelt- und Klimarisiken für Unternehmen und den Finanzsektor untersucht. Demgegenüber wurde dargestellt, welche Rolle Umwelt- und Klimarisiken bei der Unternehmensberichterstattung zur Zeit einnehmen. Dazu wurden im ersten Schritt die gesetzlichen Vorgaben auf nationaler und internationaler Ebene betrachtet, um anschließend die aktuelle Praxis in den Unternehmen zu untersuchen. Schließlich wurden mehrere konkrete Vorschläge für Indikatoren, Standards und Verfahren zur Verbesserung der Unternehmensberichterstattung abgeleitet und hinsichtlich Effektivität und Umsetzbarkeit bewertet. Hierbei wurde insbesondere darauf geachtet, dass die Berichterstattung den inhaltlichen und methodischen Anforderungen der relevanten Finanzmarktakteure entspricht.