Im Jahr 2019 fielen in Ecuador bis zu 99.000 Tonnen Elektroschrott an, von denen weniger als drei Prozent durch formelle Recyclingunternehmen verarbeitet wurden. Ziel des Projekts "E-nnovating in Quito" ist daher, erste Elektroschrott-Sammelsystem in Ecuador zu konzipieren und umzusetzen. Geplant sind mobile Sammeleinheiten, die den gesamten Großraum der ecuadorianischen Stadt Quito abfahren und zugleich als Lernzentrum für Themen rund um Recycling und Management von Elektroschrott dienen. Diese innovative Doppelfunktion ist ein effektiver Weg, um die Sammelquoten zu erhöhen sowie die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und einzubinden und so eine größere positive Wirkung zu erzielen.
Die mobilen Sammelstellen werden durch eine Webplattform ergänzt, sodass Bürgerinnen und Bürger die Sammelrouten verfolgen und auch online Bildungsinhalte erhalten können. Basierend auf den Erfahrungen zielt das Projekt darauf ab, Daten zum Aufkommen von Elektroschrott zu sammeln. Anhand dieser Daten will das Projektteam politische Empfehlungen formulieren, um das Prinzip der erweiterten Herstellerverantwortung (extended producer responsibility, EPR) auf Stadtebene zu verankern und dabei zu helfen, es in anderen Städten sowie auf andere Abfallströme zu replizieren.
Das Projekt gliedert sich in vier Interventionsbereiche:
- Entwurf eines EPR-Rahmenwerks: Entwicklung eines E-Müll-Inventars, welches Daten zum Aufkommen und Typ der Elektrogeräte beinhaltet, Empfehlungen für eine EPR-Verordnung und weitere Politikempfehlungen, sowie Kapazitätsaufbau & Aufbau einer freiwilligen Allianz.
- Pilotprojekt zur Sammlung von Elektroschrott: Design der mobilen Einheiten, Auswahl der Routen, ein Webplattform für Bürgerinnen und Bürger, um Bildungsinhalte zu erhalten und die mobilen Sammeleinheiten zu lokalisieren, Training für das Team der mobilen Sammelstellen.
- Kreislaufführung des Elektroschrotts: Wiederverwendung, Recycling und Behandlung des gesammelten Elektroschrotts.
- Übergreifende Aktivitäten: Entwicklung der Inhalte für das mobile Lernzentrum und Einbindung von Stakeholdern sowie Entwicklung von Leistungskennzahlen zur Erfolgsmessung (Key Performance Indikatoren, KPIs) und eines städtischen Monitoringplans sowie eines Plans zur Replikation und Upscaling des Pilotprojektes.
Während das Wuppertal Institut für den Interventionsbereich 4 verantwortlich ist und die Gesamtleitung des Projekts innehat, sind alle Projektpartner in alle vier Interventionsbereiche involviert, um die Synergien zu nutzen, die sich aus den unterschiedlichen fachlichen Hintergründen und Erfahrungen ergeben.