Im öffentlichen Diskurs wird der Klimawandel oft nur aus ökologischer oder ökonomischer Sicht betrachtet. Finanziell schwächer gestellte Haushalte sind selten in Projekten auf kommunaler Ebene miteinbezogen. Die soziale Dimension stellt jedoch eine wichtige Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz dar. Innerhalb des Projekts TRANSCITY nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daher die sozialräumliche Inklusion als Hebelwirkung, um auf kommunaler Ebene Klimaschutz zu fördern. Dafür konzipieren sie einen quartiersübergreifenden Emissionshandel (Social Urban Emissions Trading Systems, SUETS) zwischen den beiden Quartieren Werden und Altenessen der Stadt Essen. Sie bilden dabei sehr unterschiedliche sozialräumliche Strukturen und Milieus ab.
Der innovative SUETS-Ansatz soll in der Modellstadt Essen erprobt werden. Damit soll die folgende Forschungsfrage untersucht werden: Wie kann ein sozialräumlich inklusiver Ansatz als Hebel für Klimaschutz genutzt werden, indem er neue Formen der Stadtöffentlichkeit und neue Kooperationsformen erzeugt? Um die sozialräumliche Wirkung des SUETS zwischen unterschiedlichen Milieus – beispielsweise Akademikerinnen und Akademiker sowie Arbeiterinnen und Arbeiter – zu evaluieren, wählte das Projektteam die beiden Essener Stadtteile Werden und Altenessen aus. Die Wahl fiel auf diese Stadtteile, da sie sich hinsichtlich ihrer Sozialstruktur (etwa bezüglich des Einkommens, Bildungsniveaus, SGBII-Quote, Ausländeranteil) deutlich voneinander unterscheiden. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für soziale Schieflagen hinsichtlich des Klimaschutzes zu sensibilisieren und gleichzeitig den Dialog zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern der beiden Stadtteile zu initiieren und etablieren.
Innerhalb des Projekts besteht eine der Kernaufgaben des Wuppertal Instituts in der Berechnung des CO2- und Material-Fußabdrucks der teilnehmenden Haushalte der Stadtteile Werden und Altenessen und darauf aufbauend die Quantifizierung der Klimaschutzeffekte möglicher Klimaschutzmaßnahmen. Zudem initiieren die Projektbeteiligten einen Reallaborprozess, der die Quartiersbevölkerung aktiviert und in das Design und die Umsetzung des SUETS einbindet sowie in transdisziplinärer Kooperation als relevant erachtete Klimaschutzprojekte herausarbeitet. Die Empowerment-Prozesse vor Ort werden durch die Kommunen und ihre intermediären Partner wie das Quartiersmanagement organisiert.
Die Projektbeteiligten erwarten, dass mithilfe des Projekts dazu beigetragen werden kann, die Stadtöffentlichkeit für Klimaschutzthemen zu sensibilisieren und sich SUETS positiv auf den Fortgang des kommunalpolitischen Klimadiskurses auswirkt.
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