ReMaL

Verringerung des Meeresmülls im Mittelmeer durch Waste Wise Cities in Libanon

  • Projekt-Nr.352237
  • Laufzeit 11/2022 - 10/2025

Der Libanon ist ein stark urbanisiertes Land, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung entlang der Küste angesiedelt ist. Von den großen Mengen an Siedlungsabfällen, die in diesem Gebiet anfallen, werden schätzungsweise acht Prozent recycelt, 15 Prozent kompostiert, 51 Prozent deponiert und 26 Prozent auf offenen Mülldeponien entsorgt. Die derzeitige Misswirtschaft im Abfallsektor hat zu etwa 940 unkontrollierten Deponien geführt, die die terrestrische und marine Umwelt sowie die öffentliche Gesundheit beeinträchtigen. Aufgrund eines Mangels an klarer nationaler Abfall-Strategien stehen die libanesischen Küstengemeinden bei der Erbringung ihrer Abfallbewirtschaftungs-Dienste allein da, und es mangelt ihnen an finanziellen und personellen Ressourcen.

Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt ReMaL darauf ab, die libanesischen Küstengemeinden dabei zu unterstützen, die Grundlagen für ein integriertes nachhaltiges Abfallmanagement (ISWM) zu schaffen. So soll die Ressourcen-Rückgewinnung verbessert, die Umweltverschmutzung – insbesondere durch Meeresmüll – verringert und die Stabilität im Land gefördert werden. Im Rahmen dieses Projekts erhalten die Gemeinden Unterstützung bei der Bewertung ihres Abfallstatus durch die Erhebung von Daten über das Abfallaufkommen, die Abfallbewirtschaftung (Waste Wise Cities Tool) und potenzielle Verluste (Abfallflussdiagramm). Auf der Grundlage der Daten werden in einem partizipativen Prozess politische und infrastrukturelle Lücken sowie Maßnahmen zur Schließung dieser Lücken ermittelt. Diese Ergebnisse werden zur Durchführung von Pilotprojekten und Machbarkeitsstudien führen, die von Sensibilisierungsmaßnahmen begleitet werden. Für eine langfristige Nachhaltigkeit werden nationale politische Empfehlungen formuliert, die sowohl den politischen Entscheidungsträger*innen als auch Bürger*Innen und Flüchtlingen zugutekommen.

ReMaL wird von vier Kernzielen geleitet:

  • Die Sammlung von Daten über das Abfallaufkommen, die Abfallbewirtschaftung (Waste Wise Cities Tool) und die potenzielle Kunststoff-Verluste (Abfallflussdiagramm) ist in jeder Union of Municipality (UoM) verfügbar und dient der evidenzbasierten Entscheidungsfindung.
  • Pilotprojekte zur Verbesserung der Abfallbewirtschaftung und zur Vermeidung von Meeresmüll werden in den Gemeinden durchgeführt und Machbarkeitsstudien erstellt.
  • Die Öffentlichkeit wird für ein nachhaltiges Abfallmanagement und die Vermeidung von Abfällen im Meer sensibilisiert.
  • Politische Empfehlungen zum Abfallmanagement und zur Vermeidung von Meeresmüll werden für die zuständigen nationalen Institutionen formuliert.

Um dieses Projekt erfolgreich umzusetzen, arbeitet das Wuppertal Institut projektverantwortlich eng mit dem UN-Habitat-Länderprogramm Libanon und der Habitat Unit der Technischen Universität Berlin zusammen. Neben dem Projektmanagement sind die Wissenschaftler*innen des Wuppertal Instituts verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung des Design Waste Observatory sowie für die eingehende Analyse der aktuellen ISWM-Finanzierungsmechanismen, der Lücken in der Recycling-Infrastruktur und der politischen Gesetzgebung, um in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien politische Empfehlungen zu entwickeln.


Cookie-Einstellungen

Cookies helfen uns, die Website für Sie ständig zu verbessern. Mit dem Klick auf den Button "Zustimmen" erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Für weitere Informationen über die Nutzung von Cookies oder für die Änderung Ihrer Einstellungen klicken Sie bitte auf Mehr über die Verwendung und Ablehnung von Cookies.