Kohlenstoff-Marktkopplung mit USA über CDM und andere Offsetting-Mechanismen

  • Projekt-Nr.2269
  • Laufzeit 10/2011 - 08/2013

Der Clean Development Mechanism (CDM) war die globale Währung des Emissionshandels. Inzwischen fragmentiert der globale Markt jedoch zusehends, da mehrere Jurisdiktionen in den letzten Jahren neue Marktinstrumente außerhalb des Kyoto-Systems entwickelt haben. Prominente Beispiele dafür sind die Entwicklung des Joint Crediting Mechanism/Bilateral Offset Credit Mechanism (JCM/BOCM) durch Japan und die Entwicklung von Projekt-Mechanismen im Rahmen der Emissionshandelsysteme (EHS), die in Kalifornien und der kanadischen Provinz Québec aufgebaut werden. Auch Australien entwickelt einen eigenen innerstaatlichen Projekt-Mechanismus.

Die Entwicklung neuer Systeme kann als eine Reaktion auf die wahrgenommenen Mängel des CDM ausgelegt werden. Eine Analyse ihrer Ausgestaltung kann daher einen Beitrag zur Reform des CDM leisten, sodass dieser seine Funktion als Bindeglied im internationalen Kohlenstoffmarkt weiterhin ausfüllen kann. Das Projekt reflektierte daher die wahrgenommenen Probleme des CDM anhand der Stellungnahmen zur CDM-Reform dieser Jurisdiktionen sowie anhand der Entscheidungen, die sie in der Entwicklung ihrer eigenen Systeme getroffen haben.

Hauptergebnisse der Untersuchung sind:

Australian, Japan und Kalifornien lehnen alle den Einzelfall-bezogenen Ansatz des CDM hinsichtlich der Zusätzlichkeit von Projekten ausdrücklich ab. Stattdessen befürworten alle eine Ex-ante-Betrachtung der Zusätzlichkeit für ganze Klassen von Projekten. Dies halten sie nicht nur für effizienter und kostengünstiger, sondern auch für objektiver als eine Einzelfallbetrachtung. Eine stärkere Standardisierung des CDM könnte daher möglicherweise seine Chancen der Akzeptanz in den entstehenden Emissionshandelsystemen und im Rahmen bestehender Systeme verbessern.

Standardisierung ist jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden. Während Standardisierung die Transaktionskosten im System insgesamt verringert, verschiebt es sie zeitlich nach vorn und verlagert sie von den Projektteilnehmern auf diejenigen, die standardisierte Methoden entwickeln. Die konkreten Erfahrungen aus Australien, Kalifornien und Japan unterstreichen dies. Ohne externe Unterstützung durch die Industrieländer dürfte Standardisierung die Kapazitäten der meisten Entwicklungsländer überfordern.

Die detaillierte Betrachtung der entstehenden Systeme zeigt, dass ihre Ansätze und Methoden oft dem CDM entliehen sind. Der "bottom-up"-Ansatz des CDM hat daher die "top-down"-Entwicklung neuer Systeme stark erleichtert. Das Innovationszentrum verschiebt sich allerdings zunehmend vom CDM weg, da andere Systeme sich schneller entwickeln können als das multilaterale System.

Dadurch, dass der CDM aufgrund des Mangels an Nachfrage zunehmend verschwindet und Kapazitäten verloren gehen, verschwindet auch seine Rolle als Methoden-Entwickler und de facto Standardsetzer, und die verschiedenen Systeme werden sich voraussichtlich immer weiter auseinander entwickeln. Die verbleibenden Kyoto-Staaten könnten diesen Trend verlangsamen, indem sie darin investieren, den CDM als Instrument zu erhalten, insbesondere seine Funktion der Methodenentwicklung, bis neuer Ehrgeiz im Klimaschutz für neue Nachfrage nach Zertifikaten sorgt. In der Zwischenzeit würde dies die Investition öffentlicher Mittel in neue Projekte und die Entwicklung neuer methodischer Ansätze erfordern. Eine Option könnte sein, die Erhöhung der Klimafinanzierung zu verwenden, die von den Industrieländern zugesagt worden ist. Der CDM ist eine sofort verfügbare Methode, messbare, berichtbare und überprüfbare Ergebnisse zu erzielen. Um Investitionen in neue CDM-Projekte auf die Klimafinanzierung anzurechnen, sollten die erzeugten Zertifikate nicht gleichzeitig auf die Emissionsziele des jeweiligen Landes angerechnet, sondern gelöscht werden, andernfalls würde dieser Ansatz zu Doppelzählungen führen.



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