Das Leitbild der Green Economy stellt Investitionen in Nachhaltigkeitsinnovationen als Hebel für eine kohlenstoffarme, ressourceneffiziente und sozial inklusive Wirtschaft in den Vordergrund. Gleichzeitig stehen Innovationsakteure zunehmend vor der Herausforderung, die steigende Dynamik und Komplexität gesellschaftlicher Veränderungen sowie des Innovationsgeschehens selbst zu adressieren. Mehrere Studien zeigen ein hohes Ressourceneffizienzpotenzial gerade in frühen Phasen des Innovationsprozesses. Die Wirksamkeit solcher Nachhaltigkeitsinnovationen wird aber durch zwei Problemkomplexe eingeschränkt: Erstens scheitern viele Innovationen mit hohen Nachhaltigkeitspotenzialen an unzureichender Marktakzeptanz. Und zweitens erfüllen sie aufgrund unerwarteter realer Nutzungsmuster oft nicht die ursprünglichen Erwartungen an ihre Nachhaltigkeitswirkungen (sog. Rebound-Effekt). Living Labs sind Forschungs- und Innovationsplattformen, die realweltliche Nutzungsprozesse bereits in frühen Phasen des Innovationsprozesses ansprechen und damit Perspektiven für die Verbesserung der Marktakzeptanz und die Berücksichtigung von Rebound-Effekten in Innovationsprozessen eröffnen. Ein Living Lab setzt sich aus vier Hauptaktivitäten zusammen:
(1) Durchführung von Kontext- und Nutzerstudien sowie Bestimmung der kulturellen, rechtlichen, technischen und marktspezifischen Randbedingungen;
(2) die Co-Creation von Innovationen, an der Nutzer und Entwickler beteiligt sind;
(3) Durchführung von Experimenten im Rahmen von Nutzungsszenarien und
(4) die Bewertung von Produkten und Dienstleistungen in realen Umgebungen (siehe hierzu www.openlivinglabs.eu). Living Labs unterscheiden sich von "reinen Reallaboren" u. a. dadurch, dass Innovationen nicht direkt in der Realwelt im größeren Maßstab implementiert, sondern zuvor in einem realweltlichen Labor getestet und fortentwickelt werden. Sie verringern dadurch Haftungsrisiken und Probleme der Service-Aufrechterhaltung während der Implementierung und tragen zum Vertrauen in Innovationsprozessen bei.
Es wird einer Living Lab Infrastruktur in Deutschland ein großes Potenzial für die Entwicklung nachhaltiger Zukunftsmärkte zugeschrieben. Das INNOLAB-Projekt verfolgt deshalb folgende Zielsetzungen:
Das Wuppertal Institut koordiniert das Verbundprojekt und bearbeitet das Teilprojekt 1 "Methoden und Geschäftsmodelle für nachhaltige Produktdienstleistungssysteme".
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