Machbarkeitsstudie für ein global gerechtes Klimafinanzierungskonzept der internationalen Zivilgesellschaft (OneClimate)

  • Projekt-Nr.650465
  • Laufzeit 05/2015 - 04/2016

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Um eine Klimakatastrophe abzuwenden, müssen bis 2070 die weltweiten Emissionen effektiv auf Null Tonnen gesenkt sein - unsere Wirtschaft also "dekarbonisiert" sein, wie das der G7-Gipfel 2015 in Elmau gefordert hat. Dies gelingt nur, wenn sich alle Mitglieder der Weltgemeinschaft daran beteiligen: alle Menschen, alle Unternehmen und alle Staaten. So gibt es also zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte ein Ziel, das nur durch gemeinsames Handeln zu erreichen ist - über alle politischen, wirtschaftlichen, ethnischen und religiösen Unterschiede hinweg.

Diese globale Gemeinschaftsaufgabe erfordert einen raschen, resoluten und aktiven Klimaschutz aller Akteure. Das Projekt greift diese Vision eines weltgemeinschaftlichen Klimaschutzes auf und setzt es in einer Vorreiter-Allianz mit Engagierten aus aller Welt beispielhaft im One1Climate-Club um. Es konzentriert sich dabei auf den Bereich der finanziellen Investitionen, denn Investitionen sind ein zentraler strategischer Hebel für Klimaschutz. Zugleich sind Sparen und Investieren allgemein durchgängige Anliegen von Bevölkerung, Unternehmen und Staaten.

Das Ziel ist die Mobilisierung einer Weltbürgerbewegung für Klimaschutz, in der Menschen und Unternehmen in eine bessere Zukunft investieren. Diese macht es sich zum Ziel, jährlich ca. ein Prozent ihres Netto-Einkommens bzw. ihrer Gewinne in Klimaschutz gewinnbringend zu investieren. Um die Gelder für die Investitionen zu mobilisieren, sollen unter dem Dach des One1Climate-Clubs verschiedene Beteiligungs- und Investitionsmöglichkeiten entwickelt und angeboten werden: für Bürger/-innen z. B. Welt-Klima-Sparverträge mit einer angemessenen Verzinsung; für Unternehmen (und staatliche Einrichtungen) z. B. Welt-Klima-Fonds mit entsprechender Rendite. Diese Anlagemöglichkeiten sollen von kooperierenden Banken und Finanzinstitutionen professionell gemanagt und unter dem Dach des One1Climate-Clubs zahlenmäßig erfasst, überprüft und ausgewertet werden.

Die Investitionen sollen in verschiedenste nachhaltige und zertifizierte Energietechnologien erfolgen, angepasst an die jeweils nationalen Gegebenheiten und Erfordernisse: z. B. in Windparks, Solardächer, Effizienzmaßnahmen bei Gebäuden, in Solarlichtprojekte, energiesparende Kocher, elektrische Mobilität etc. Die mit dem Betrieb der nachhaltigen Energieprojekte erzielten Emissionsminderungen werden durch den One1Climate-Club erfasst und auf dessen Website dokumentiert. Ebenso werden die Anzahl der dadurch entstandenen Jobs und die Erfolge bei der Bekämpfung der Energiearmut veröffentlicht.

Dieses Projekt ist eine Machbarkeitsstudie, finanziert von der Evangelischen Kirche von Westfalen und Brot für die Welt, erarbeitet vom Wuppertal Institut in Kooperation mit dem Planungsbüro Ö-Quadrat und Südwind e.V. Ziel ist die Untersuchung, ob es - auch zur Mobilisierung einer Weltbürgerbewegung - gemeinsame Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen durch Bürgerinnen und Bürger des globalen Nordens und des globalen Südens geben kann. In einem zweiten Schritt soll ab Mitte 2016 in einem Pilot-Praxisprojekt erprobt werden, wie Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, Indien und Südafrika konkret in Klimaschutz investieren können, wie sich die gesamte Weltgemeinschaft auf der Basis von Gleichheit und Gerechtigkeit daran beteiligen kann, wie eine gerechte Verteilung zwischen Nord und Süd aussehen kann und mit welchen Investitionen und Technologien wir 100 % Klimaschutz weltweit erreichen können. Das Wuppertal Institut untersucht darüber hinaus, ob eine solche Finanzierung des Klimaschutzes "von unten" ein Beispiel für institutionelle Voraussetzungen einer globalen Transformation unseres Wirtschaftssystems sein kann.


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