Wie wir Smartphones länger nutzen könnten

Smartphones verbinden Menschen weltweit so eng miteinander wie kein anderes elektronisches Gerät. Die digitale Vernetzung findet durch die handlichen Endgeräte ihren Weg bis in die Hosen- und Tragetaschen der Mehrheit von uns. Ihr Potenzial in der Verwendung findet kein Ende bei immer neuen Apps und Möglichkeiten. Dagegen scheint es in der Nutzung eindeutig begrenzt: Nur 2,5 Jahre nutzen Deutsche durchschnittlich ihre Smartphones, bis sie sich ein neues zulegen. Das hat Konsequenzen für Umwelt und Klima. Denn laut der Umwelt-Produktdeklaration von Hersteller-Firmen wie Apple entstehen rund 80 Prozent der CO2-Emissionen bereits in der Produktion.

Diese Zahlen hat das Diskussionspapier "Circularity as the Service" des Wuppertal Instituts kürzlich zusammengetragen und daraus Strategien entwickelt, um die Emissionen der Smartphone-Nutzung zu reduzieren. Dr. Julia Reinhard, Researcherin im Forschungsbereich Digitale Transformation am Wuppertal Institut, ist federführende Autorin des Diskussionspapiers und erklärt in der neuen Podcast-Episode: "Es muss zirkuläre Angebote geben, die alle nutzen können. Die müssen sichtbar und einfach zugänglich für mich als Nutzende sein. Und das Smartphone muss natürlich so konstruiert sein, dass es leichter reparierbar ist."
Reparaturen sind ein zentraler Hebel, um die Emissionen zu senken, das sieht auch Sebastian Daus so. Daus ist Co-Founder und CEO bei FixFirst, einem Unternehmen, das unterschiedliche Softwarelösungen anbietet, um Reparaturen von Elektrogeräten zu vereinfachen. "Wir brauchen die beste Reparatur-Experience, denn es kann ja nicht sein, dass es schneller und einfacher ist, etwas neu zu kaufen – reparieren fühlt sich dabei manchmal wie eine Reise in die Vergangenheit an, da es mit viel Zeitaufwand verbunden und oft teuer ist," führt er aus.

Daus und Reinhard diskutieren die Vorteile von Reparaturen, aber auch über die Aspekte, die für die meisten Nutzenden aktuell noch dagegen sprechen. Entscheidend ist für beide in erster Linie, dass Zirkularität Teil der Geschäftsmodelle im gesamten Smartphone-Markt wird. Anders lasse sich das Konsumverhalten langfristig nicht verändern. Für beide spielt dabei eine wichtige Rolle, dass die Politik Vorgaben macht und den Markt reguliert.

Die neue Folge und alle vergangenen Episoden sind kostenfrei auf Spotify, Apple Podcasts und Podcast.de sowie über die Website des Wuppertal Instituts zu hören.