Beim Blick auf wissenschaftliche Modelle wie die planetaren Grenzen oder zukünftige Klimaszenarien wird deutlich: Bei einem "Weiter so" steht langfristig nicht weniger auf dem Spiel als der Fortbestand unserer Zivilisation. Um unser aktuelles Wirtschafts- und Konsumsystem vom Naturverbrauch zu entkoppeln, muss die aktuelle Wirtschaftsweise deutlich stärker und schneller an Nachhaltigkeitsaspekten ausgerichtet werden. Für das Gelingen dieses Wandels spielen Wirtschaftsförderungen eine wichtige Rolle, da sie durch ihren Netzwerkcharakter relevante Akteur*innen zusammenbringen und neue Themen in den lokalen Wirtschaftskontext einbringen können.
Das Verständnis von nachhaltiger Wirtschaftsförderung ist allerdings noch unscharf und wenig systematisch. Zwar tut sich schon heute einiges auf diesem Gebiet und Pioniere sind aktiv, aber bisher fehlte insbesondere die Möglichkeit zur breiten, überregionalen Vernetzung. Deshalb haben das Wuppertal Institut und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land (WIGOS), die als Projektpartner im Forschungsprojekt HIDDEN zusammenarbeiten, sowie der Deutsche Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften (DVWE) die Veranstaltung "Nachhaltige Wirtschaftsförderung – Wie können Wirtschaftsförderungen Unternehmen und Regionen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen?" organisiert: Ende August kamen rund 70 Vertreter*innen aus Wirtschaftsförderungen in ganz Deutschland in den Veranstaltungsräumen der Solarlux GmbH in Melle zusammen und tauschten sich zu dem zukunftsträchtigen Thema aus. Als Keynote-Speaker war Dr. Bastian Alm, Referatsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, zugeschaltet. Er stellte den im Juli beschlossenen Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung vor, insbesondere vor dem Hintergrund des gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen. Im Anschluss beleuchteten Hans Haake, Senior Researcher im Forschungsbereich Stadtwandel am Wuppertal Institut, und Imke Brockmann, Nachhaltigkeitsmanagerin bei WIGOS, das Thema nachhaltige Wirtschaftsförderung aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive. Danach standen fachliche Diskussionen an Thementischen auf dem Programm, begleitet von Expert*innen für die jeweiligen Themengebiete. Diskutiert wurden Fragen zu energieautarken Gewerbegebieten, Leerstands- und Brachflächenmanagement, Strategien zur nachhaltigen Wirtschaftsförderung, zur Förderung regionaler Wertschöpfung sowie zu Netzwerken und Innovationsökosystemen.
Mit dabei waren sowohl neue Akteur*innen als auch Wirtschaftsförderungen, die sich schon länger mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Das Netzwerkformat wurde sehr positiv aufgenommen, es bietet sowohl Praktiker*innen als auch Forschenden neue Anknüpfungspunkte. Besonders erfreulich aus Sicht der Organisator*innen: Interessenten für die Ausrichtung einer Folgeveranstaltung haben sich bereits gefunden. Interessierte können sich über den nachfolgenden Link in den Verteiler des Netzwerks eintragen.
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