Ägypten ist die größte Volkswirtschaft Nordafrikas und steht vor einer Reihe von wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen. In Bezug auf die ökologische Dimension reichen diese von Bedrohungen durch die Auswirkungen des Klimawandels bis zur zunehmenden Erschöpfung der natürlichen Ressourcen des Landes. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat Ägypten mehrere Maßnahmen und Strategien für eine grüne Wirtschaft entwickelt.
Ägypten hat zwar bereits erste Schritte zur Entwicklung einer grünen Wirtschaft unternommen sowie zahlreiche Megaprojekte, etwa im Bereich der erneuerbaren Energien, werden bereits umgesetzt oder sind in Planung. Es wird jedoch ebenso wichtig sein, das Potenzial für eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen (THG) und Ressourceneffizienz entlang der verschiedenen Wertschöpfungsketten zu ermitteln. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die bis zu 40 Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften, kommt eine wichtige Rolle bei diesem Transformationsprozess zu. Auch wenn der Ressourcenverbrauch im Einzelfall relativ gering erscheint, sind KMU als Gruppe für einen erheblichen Teil der Umweltauswirkungen verantwortlich. Neben den Umweltvorteilen bietet eine grüne Wirtschaft auch wirtschaftliche Vorteile. Dazu gehören Kosteneinsparungen, aber auch neue Wachstums- und Beschäftigungschancen.
Um KMU in Ägypten dabei zu unterstützen, diese Chancen der Ökologisierung der Wirtschaft zu nutzen, sind detailliertere Analysen entlang der einzelnen Wertschöpfungsketten notwendig. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der Studie, die die Forschenden des Wuppertal Institut im Auftrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) erstellen, ausgewählte Wertschöpfungsketten exemplarisch zu analysieren, um grüne Entwicklungschancen für die Privatwirtschaft, insbesondere für KMU, zu identifizieren.