Langfristszenarien für eine nachhaltige Energienutzung in Deutschland

  • Projekt-Nr.4161
  • Laufzeit 11/2000 - 06/2002

Das entwickelte Nachhaltigkeits-Szenario für eine nachhaltige Energienutzung in Deutschland bis 2050 stellt eine umfassende Grundlage für die Diskussion über die Energiezukunft Deutschlands dar, die sowohl ökologischen als auch ökonomischen Kriterien gleichermaßen gerecht werden muss.

Die Untersuchung zeigt, dass für Deutschland eine Minderung der CO2-Emissionen um 80 Prozent bis zum Jahr 2050 gegenüber 1990, über die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien, technisch möglich und ökonomisch tragfähig ist. Diese Minderung ist auch ohne Kernenergie und ohne eine bisher umstrittene CO2-Abscheidung und -Deponierung erreichbar. Ein solcher Weg in Richtung nachhaltiger Energienutzung leistet Beiträge zu einer aktiven Krisensicherung, in dem neue Technologien in den Markt eingeführt und hierdurch die notwendigen Energieimporte gegenüber der Trendentwicklung verringert werden. Dieser Weg stellt die Akteure trotz des notwendig hohen Veränderungsbedarfs in allen Bereichen vor keine unlösbaren Probleme. Die Untersuchung geht von der Identifikation der heutigen Nachhaltigkeitsdefizite der weltweiten Energienutzung aus:

  • Die globale Klimaerwärmung, die vor allem aus der massenhaften Nutzung / Verbrennung der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas resultiert.
  • Die absehbare Verknappung und Verteuerung der Reserven von Erdöl und Erdgas, da das weltweite Fördermaximum bereits in etwa 20 Jahren erreicht sein könnte.
  • Die mit der Kernenergienutzung einhergehende nukleare Gefährdung.
  • Das sehr starke Gefälle des Energieverbrauchs zwischen Industrie- und Entwicklungsländern blieb bisher unverändert hoch.

Ein gleichzeitiger Abbau aller Nachhaltigkeitsdefizite ist nur in Kombination einer massiven Effizienzstrategie mit dem Ausbau erneuerbarer Energie möglich. Dazu muss in Deutschland die begonnene Dynamik der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien konsequent fortgesetzt, der anstehende Ersatz und Erneuerungsbedarf im Kraftwerkspark gezielt für eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz und der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung (KWK) genutzt und mit der Energieeinsparung, insbesondere mit der Stromeinsparung, ein zusätzlicher Schwerpunkt in der Energiepolitik etabliert werden. Darüber hinaus müssen für die langfristig anstehenden Infrastrukturanforderungen, wie die schon heute zunehmende Dezentralisierung der Strom- und Wärmebereitstellung und später der Übergang zu z. B. Wasserstoff als neuer Treibstoff, die notwendigen Entscheidungen frühzeitig vorbereitet und hinreichend robuste Entwicklungslinien aufgegriffen werden. Untermauert werden die Analysen durch Wendeszenen, in denen der Versuch gemacht wird, konkrete, auf die relevanten Akteure bezogene Wege in Richtung einer nachhaltigen Energienutzung in Deutschland zu beschreiben. Dies betrifft die detaillierte Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten von Technologien (Wendeszene "Brennstoffzelle als Alleskönner") ebenso wie eher strukturelle Veränderungsnotwendigkeiten (Wendeszene "Die Kombination macht es, intelligente Wärmeversorgung im Verbund").

Die Studie "Langfristszenarien für eine nachhaltige Energienutzung in Deutschland" ist in der UBA-Reihe "Climate Change" in einer Langfassung (Nr. 01/02) und einer Kurzfassung (Nr. 02/02) erschienen.



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