Forschungsbereich

TransformativeIndustriepolitik

Der Forschungsbereich Transformative Industriepolitik begleitet und unterstützt politische Prozesse auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, ressourcenleichten und nachhaltigen Industrie.

Effektiver Klimaschutz erfordert eine grundlegende Transformation der wichtigsten industriellen Produktionssysteme. Weltweit entfallen rund 25 Prozent aller CO2-Emissionen auf die Industrie. Dabei dominieren einige wenige Industriezweige: Die Stahl-, Zement- und Chemieindustrie sind gemeinsam für rund 70 Prozent aller industriellen Emissionen verantwortlich. Bis vor Kurzem galten die energieintensiven Industrien als besonders schwer zu dekarbonisieren, doch inzwischen sind für viele Industrieprozesse alternative Technologien verfügbar – oder stehen kurz vor dem Durchbruch. Was fehlt, sind politische und ökonomische Rahmenbedingungen, um deren Umsetzung zeitgerecht sicherzustellen.

Vor diesem Hintergrund untersuchen und bewerten die Forschenden des Forschungsbereichs Transformative Industriepolitik entsprechende Politikinstrumente für die Gestaltung der Industrietransformation. Dabei nehmen sie auch deren Wechselwirkung im Mix verschiedener Politiken in den Blick und befassen sich mit den Interessen und Konflikten, die die Entwicklung, Verabschiedung und Umsetzung solcher Politiken prägen. Außerdem untersuchen die Wissenschaftler*innen gesellschaftliche Werte und Normen, welche die Debatten um Industriepolitik prägen, sowie die institutionellen Rahmenbedingungen für dessen Umsetzung.

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Ziele

Ziel der transformativen Industriepolitik ist es, den Umbau der Industrie in Richtung Klimaneutralität, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit politisch zu gestalten und zu unterstützen. Sie konzentriert sich dabei vor allem auf strategische Entwicklungsprozesse – auf Innovation, Infrastruktur und langfristige Investitionen – die aber rechtzeitig angestoßen werden müssen. Dabei geht es auch darum, das Verhältnis von Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen mit anderen möglichen Zielen von Industriepolitik, etwa der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der heimischen Wertschöpfung, aber auch sicherheits-, entwicklungs- und handelspolitischen Zielen, auszubalancieren. Mögliche Konflikte und Synergien zwischen diesen Zielen zu verstehen und Lösungen aufzuzeigen, gewinnt vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und haushaltspolitischer Restriktionen besonders an Bedeutung.

Thematischer Schwerpunkt

Welche Instrumente sind bereits etabliert, welche werden diskutiert? Wie wirken die verschiedenen Instrumente einzeln und in Kombination, und wie sieht eine effektive Arbeitsteilung zwischen den Governance-Ebenen aus? Um diese Fragen zu beantworten, beobachten und begleiten die Wissenschaftler*innen des Forschungsbereichs die Entwicklung von Politikinstrumenten für die Industrietransformation im politischen Mehrebenensystem – von der internationalen Ebene über die EU- und Bundesebene bis hin zur regionalen und kommunalen Ebene. Dabei betrachten sie Entwicklungen in der Industriepolitik auch mit Blick auf internationale Zusammenarbeit und Kooperation.

Die Forschenden entwickeln Kriterien, um Maßnahmen und Strategien der Industriepolitik zu bewerten. Beispiele hierfür wären etwa der europäische Net Zero Industry Act oder das Handlungskonzept "Grüne Leitmärkte" der Bundesregierung. Dies tun sie in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Behörden, um deren Erfahrungen zu reflektieren und für die nächsten Schritte des Transformationsprozesses konstruktiv zu verarbeiten. Darüber hinaus analysieren sie den gesellschaftlichen Diskurs zur Industrietransformation – die Narrative, Akteurskoalitionen und Diskursnetzwerke. Auf diese Weise können die Wissenschaftler*innen die potenziellen Auswirkungen der Industrietransformation auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt besser zu verstehen. Zudem untersuchen sie Möglichkeiten, diesen Zusammenhalt etwa durch innovative und partizipative Governance-Instrumente zu stärken.

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