TABCCUS

Deutschland hat seine Klimaschutzziele deutlich verschärft und will bis 2045 treibhausgasneutral werden. Dazu müssen alle Sektoren beitragen – nicht nur die Energie-, sondern auch die Abfallwirtschaft. Nicht-recycelbare Siedlungsabfälle werden in thermischen Abfall-Behandlungsanlagen (TAB) entsorgt. Im Verbrennungsprozess wird Kohlenstoffe freigesetzt und als CO2 emittiert. Da der Abfall etwa zu 50 Prozent aus biogenen Bestandteilen besteht, kann auch das entstehende CO2 zur Hälfte biogenen Ursprungs gezählt werden. Die freigesetzte Abwärme der Abfallbehandlung wird in Form von Strom, Wärme und Prozessdampf möglichst effizient genutzt.

Da die Kernaufgabe der TAB die Abfallentsorgung ist, werden die entstehenden CO2-Emissionen derzeit als "unvermeidbar" eingestuft – sie sind nicht durch verbesserte Prozessführung oder andere Energieträger zu vermeiden. Damit ist die Abscheidung und Lagerung bzw. Nutzung (Carbon Capture, Utilisation and Storage, CCUS) aus heutiger Sicht die einzige Option, die Freisetzung von CO2 in thermischen Abfall-Behandlungsanlagen zu vermeiden.

Sowohl in Bezug auf die kurzfristige Umsetzung als auch die langfristige strategische Einbettung sind derzeit noch viele Fragen offen. In dem Kurzprojekt beschäftigen sich die Projektbeteiligten daher mit folgende Aspekten:

• Strategische Einschätzung (AP 1)
• Allgemeine technische und infrastrukturelle sowie politische Einschätzung (AP 2)
• Einbettung Kreislaufwirtschaft/ Abfallwirtschaft (AP 3)
• Akzeptanz (AP 4)

Das Wuppertal Institut übernimmt im Auftrag der MVV Energie AG die wissenschaftliche Beratung und einen Austausch zu den vielfältigen Fragen zur Kopplung von CCUS mit TAB.