ForschungspreisTransformativeWissenschaft

Erstmalig wurde 2017 der Forschungspreis "Transformative Wissenschaft" des Wuppertal Instituts und der Zempelin-Stiftung im Stifterverband ausgelobt. Nun wird der Preis zum fünften und letzten Mal vergeben.

Der Forschungspreis "Transformative Wissenschaft" zielt auf alle Formen von Forschung ab, die gesellschaftliche Impulse auslösen und fördern und dabei die Zivilgesellschaft einbeziehen. Eine bedeutende Rolle spielen hier transdisziplinäre Forschungsdesigns. Dotiert ist der Forschungspreis mit 25.000 Euro. Dieses Geld kommt Preisträgerinnen und Preisträgern für Projektideen im Bereich ihrer transformativen Wissenschaft zugute. Das Wuppertal Institut vergibt 2021 zum fünften und letzten Mal den Forschungspreis, der von der Zempelin-Stiftung im Stifterverband gefördert wird. Die durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft erfolgte Beauftragung, die Preisvergabe des von der Zempelin-Stiftung geförderten Preises für eine "Transformative Wissenschaft" zu koordinieren, versteht das Wuppertal Institut als Anerkennung für seine Leistungen in diesem Feld.

Ausschreibung 2021

Auch in diesem Jahr richtete sich die Ausschreibung an herausragende Forscherinnen und Forscher einer Transformativen Wissenschaft, die mit ihrer Forschung relevante gesellschaftliche Beiträge leisten und sich durch wissenschaftliche Exzellenz auszeichnen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird von der Zempelin-Stiftung im Stifterverband gefördert.

Transformative Wissenschaft versteht sich als eine Wissenschaft, die mit inter- und transdisziplinären Methoden gesellschaftliche Veränderungen anstößt, begleitet und für die Veränderungsprozesse relevante "Stakeholder empowert". Gesucht wurden in diesem Jahr Einzelpersönlichkeiten oder Teams, die mit ihrer Forschung relevante gesellschaftliche Beiträge leisten und sich durch wissenschaftliche Exzellenz auszeichnen. Im Jahr 2021 standen Beiträge zum Themenfeld "Transformative Innovationen" im Fokus der Ausschreibung. Diese zeichnen sich durch ein besonders hohes Potenzial aus, die den Gesamtprozess einer großen Transformation zur Nachhaltigkeit voranbringen können. Sie sind nicht ausschließlich technischer Natur, sondern umfassen unter anderem neuartige Prozesse, Dienstleistungen, Organisationsstrukturen und Institutionen, Akteursvernetzungen, Technologien, politische Rahmenbedingungen oder auch Wertesystemen. Dazu zählen etwa eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, eine breite Umsetzung einer Wasserstoffwirtschaft, eine klimaverträgliche (fleischarme) Ernährung oder Sharing-Ansätze als Teil einer nachhaltigen Mobilität.

Gewinner 2021

Die Jury des Forschungspreises wählte in diesem Jahr Matthias Wanner für den mit 25.000 Euro dotierten Forschungspreis "Transformative Wissenschaft" 2021 aus. Der Preisträger überzeugte die Jury mit seinen vielfältigen Beiträgen zur transformativen Forschung. Ein Schwerpunkt von Wanners Arbeit liegt in Wuppertal, den er als attraktiven Transformationsort mit viel Potenzial erlebt und hier unter anderem auch mit dem Wuppertal Institut und dem Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit an der Universität Wuppertal (transzent) wichtige Impulse setzen konnte. Sein Engagement gilt zudem der Stärkung von Netzwerken und dem inter- und transdisziplinären Austausch.

Matthias Wanner freut sich sehr über den Preis: "Transformative und transdisziplinäre Forschung haben nach wie vor im wissenschaftlichen System einen schweren Stand. Umso mehr freue ich mich über die Auszeichnung und die damit verbundene Wertschätzung. Der Preis ist für mich auch ein Dank an gesellschaftliche Akteure wie Utopiastadt, die sich auf langjährige, gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte einlassen und dadurch den urbanen Wandel fördern."

Matthias Wanner, Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung, erhält den diesjährigen Forschungspreis "Transformative Wissenschaft". Quelle: Wolf Sondermann
Verwendung des Preisgeldes und Preisverleihung

Einen kleinen Teil des Preisgeldes wird Matthias Wanner für die Unterstützung der Arbeiten der lokalen Coforschung nutzen, um etwa Materialien, Druckkosten oder Reisezuschüsse unbürokratisch zu finanzieren. "Der größte Teil des Preisgeldes soll den Austausch zwischen Reallabor-Forschenden, kommunalen Verwaltungsakteuren, Raum- und Planungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie Stadtmacherinnen und -machern fördern", sagt Matthias Wanner. Im Herbst 2022 soll in diesem Zusammenhang – angestoßen durch das Preisgeld – ein Symposium stattfinden, das die wirkungsvolle, strategische Zusammenarbeit zwischen Forschung, Verwaltung und Zivilgesellschaft in Richtung einer nachhaltigen Stadtentwicklung stärkt.

Die Verleihung des Forschungspreises "Transformative Wissenschaft" findet am 5. Oktober 2021 als hybrides Event ab 16:30 Uhr im ehemaligen Mirker Bahnhof, dem Zentrum des Stadtentwicklungsprojekts Utopiastadt in Wuppertal, statt. Die Preisverleihung dient zudem als Auftakt für den Austausch mit den Stadtmacherinnen und -machern und somit als Vorbereitung für das Symposium im Herbst 2022. Alle Interessierten, die die Preisverleihung mitverfolgen wollen, können sich über den untenstehenden Link für das Event anmelden. Es ist geplant, die Aufzeichnung im Nachgang im YouTube-Kanal des Wuppertal Instituts hochzuladen.

Über den Preisträger Matthias Wanner

Der Wissenschaftler promoviert seit 2018 als Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema "Civic engagement and place identity: a Real-world Laboratory for the transformation of urban well-being in a neighbourhood in Wuppertal/Germany" an der Leuphana Universität Lüneburg bei Prof. Dr. Daniel Lang. Im Projekt "Transformatives Lernen durch Engagement – soziale Innovationen als Impulse für Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung" ist er neben seiner Haupttätigkeit als Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung in geringem Umfang im Forschungsbereich Innovationslabore des Wuppertal Instituts tätig.

Der Wissenschaftler studierte Psychologie und Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und war während seines Studiums Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Neben seiner Promotion arbeitet Matthias Wanner im Rahmen vielfältiger Projekte im Reallabor Wuppertal, wie beispielsweise während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am transzent der Universität Wuppertal (2015-2018). Dort leitete er im Projekt "Wohlstands-Transformation Wuppertal" das Arbeitspaket "Reallabor Mirke", das die Quartiersentwicklung im Mirker Quartier analysiert und verschiedene Interventionen durchführt, um zivilgesellschaftliches Engagement und Partizipation zu stärken. Wanners Expertise liegt in der experimentellen und partizipativen Stadt- und Quartiersentwicklung, der Konzeption, Durchführung und Evaluation von Reallabor-Projekten sowie der Bildung und dem Lernen in transformativen Settings.

Begründung der Jury

Die Jury legte großen Wert auf die gesellschaftliche Relevanz der Forschung, auf die wissenschaftliche Qualität und den innovativen Forschungsansatz sowie den Vorbildcharakter und die Auseinandersetzung mit ihren Akteuren. Die Jury ist sich einig, dass Matthias Wanner mit seiner Forschung unter anderem im Reallabor Wuppertal auch in Zukunft weiter an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis wichtige Impulse setzen wird. Mit seiner Forschung lege er, so die Jury, eine deutlich erkennbare Spur in der transformativen Forschung und Bildung.

Die siebenköpfige Jury:

  • Prof. Dr. Claudia Hornberg
    Universität Bielefeld, Professorin an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften; AG 7 Umwelt und Gesundheit
  • Prof. Dr. Heike Köckler
    Hochschule für Gesundheit, Dekanin im Department of Community Health, Professorin Sozialraum und Gesundheit
  • Prof. Dr. Jasmin Mantilla-Contreras
    Universität Hildesheim, Professorin am Institut für Biologie und Chemie; Ökologie und Umweltbildung
  • Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt
    Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich
  • Dr. Volker Meyer-Guckel
    Stifterverband, stellvertretender Generalsekretär und Mitglied der Geschäftsführung, Leiter des Bereichs Programm und Förderung
  • Prof. Dr. Roland Scholz
    Donau-Universität Krems, Chief Senior Scientist und Gastprofessor Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement
  • Dr. Steffi Ober
    Initiatorin und Leiterin "Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende"
Neben dem Preisgeld von 25.000 Euro erhält der Gewinner eine Skulptur, die aus Stahl-Schienen der im Jahr 1898 erbauten Wuppertaler Schwebebahn geschmiedet wurde. Quelle: Wuppertal Institut/S. Michaelis
Über den Forschungspreis

Der Forschungspreis "Transformative Wissenschaft" zielt auf alle Formen der Forschung ab, die gesellschaftliche Impulse auslöst, gesellschaftlichen Wandel fördert und dabei die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Eine bedeutende Rolle spielen dabei transdisziplinäre Forschungsdesigns. Dotiert ist der Preis mit 25.000 Euro. Dieses Geld kommt Preisträgerinnen und Preisträgern für Projektideen im Bereich ihrer transformativen Wissenschaft zugute. Neben dem Preisgeld erhält das Gewinnerteam eine Skulptur, die aus den Stahl-Schienen der im Jahr 1898 erbauten Wuppertaler Schwebebahn geschmiedet wurde.

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