Energiewende Ruhr

Rahmenprogramm zur Umsetzung der Energiewende in den Kommunen des Ruhrgebiets

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  • Projekt-Nr.3160, 3266, 3618
  • Laufzeit 11/2012 - 12/2016

Die Kommunen des Ruhrgebiets sehen sich mit der komplexen Aufgabe konfrontiert, die politisch vereinbarte Energiewende vor dem Hintergrund diverser sozialer, ökonomischer, kultureller und ökologischer Herausforderungen umzusetzen. Das Ruhrgebiet als Region ist einer der größten Ballungsräume, geprägt durch eine heterogene Siedlungsstruktur und ein gemeinsames industriegeschichtlich-kulturelles Erbe. Die räumliche Einheit von Energieträger (Kohle), Energieversorgung und energieintensiver Industrie bildete spezifische Infrastrukturen und Verbundcluster heraus, die sich bis heute über entsprechende Pfadabhängigkeiten und Machtstrukturen reproduzieren.

Das von der Stiftung Mercator geförderte "Rahmenprogramm zur Umsetzung der Energiewende in den Kommunen des Ruhrgebiets" (kurz: Projekt "Energiewende Ruhr") hatte sich ein großes transdisziplinäres Ziel gesetzt und suchte nach Antworten auf die folgenden Fragen: Wie können Kommunen unterstützt und befähigt werden, die Energiewende nachhaltig voranzutreiben? Wie können Prozesse ökonomischen und sozialen Wandels genutzt werden, um nachhaltige Emissionsminderungen zu fördern? Wie kann eine nachhaltige Umsetzung der Energiewende gleichzeitig genutzt werden, um die Entwicklungschancen der Region insgesamt zu stärken? Im Vordergrund des Projekts stand dabei die Erarbeitung konkreter Handlungsoptionen für kommunale und regionale Entscheidungsträger basierend auf umfassenden wissenschaftlichen Analysen. In den vergangenen drei Projektjahren setzten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem interdisziplinären Konsortium unter Leitung des Wuppertal Instituts mit diesen Fragen auseinander.

Basierend auf wissenschaftlichen Ergebnissen empfehlen sie den Akteurinnen und Akteure der Region unter anderem die Ausarbeitung einer Energiewende-Roadmap, die Gründung eines Innovations- oder Energiewendefonds, die Ausarbeitung eines Monitoring-Systems und die Etablierung eines Lenkungskreises auf regionaler Ebene, der sich dieser Aufgaben in koordinierender Weise annimmt. Diese und weitere Empfehlungen wurden in einer entsprechenden Broschüre "Energiewende regional gestalten" für die Region als Bausteine für einen zukünftigen Roadmapping-Prozess ausgearbeitet. Zudem wurde der Herausgeberband "Geschichten einer Region. Agentinnen und Agenten des Wandels für ein nachhaltiges Ruhrgebiet" veröffentlicht. Gleichzeitig entstand mit der Landkarte Energiewende Ruhr eine digitale Informationsplattform über good practice-Projekte in der Region.

Abgesehen von diesen zentralen Produkten sind in den einzelnen Teilprojekten des Rahmenprogramms diverse wissenschaftliche und praxisorientierte Produkte entstanden: Mit dem integrierten Modell "Städte und Klimawandel – Ruhrgebiet 2050" zu den Handlungsbereichen Siedlung und Verkehr lassen sich die Wirkungen unterschiedlicher Maßnahmen zur Energiewende durchspielen. Zudem wurden Handlungsleitfäden für die differenzierte Ansprache von Menschen mit Migrationshintergrund auf energetische Sanierungsmöglichkeiten, für die baukulturell-sensible Energiewende in den Gartenstädten des Ruhrgebiets und für die Diffusion von Lastenrädern im lokalen Transport ausgearbeitet. Eine Typisierung der Energiewende-Potenziale von Quartieren im Ruhrgebiet dient als weitere Informationsgrundlage für die Akteurinnen und Akteure aus der Praxis.

Weitere Informationen finden sich auf der Projektwebsite.



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