Politische Rahmen-bedingungen schaffen füreine nachhaltige Industrie

Damit die Industrie bis 2045 klimaneutral werden kann, sind technische, ökonomische und politische Innovationen entscheidend. Eine transformative Industriepolitik schafft die dafür nötigen Rahmenbedingungen. Das Wuppertal Institut entwickelt Vorschläge und begleitet die politischen Prozesse – national und international. Im Fokus steht dabei vor allem die Grundstoffindustrie als zentraler Verursacher von Treibhausgas-Emissionen und Ressourcenverbrauch.

Die Einhaltung der Klimaschutzziele des Pariser Klimaabkommens und der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) erfordert eine grundlegende Transformation der bestehenden Industriesysteme: Produktionsprozesse sind bisher stark abhängig von Kohle, Öl und Gas, als Energieträger und als Rohstoffe – vor allem in der Grundstoffindustrie. Ihre Transformation erfordert in vielen Bereichen völlig neue Produktionsprozesse und Nutzungsmuster. Zwar gab es in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Fortschritte bei den dafür notwendigen Technologien und Strategien – aber für deren Umsetzung fehlen oft noch die geeigneten politischen Rahmenbedingungen.

Hier setzt transformative Industriepolitik an: Sie lenkt die industriellen Produktionssysteme in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung und erhält gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit. Transformative Industriepolitik unterstützt langfristige Entwicklungsprozesse, die weit über das Optimieren der bestehenden Technologien und Verfahren hinausgehen: Sie reduziert wirtschaftliche Risiken, unterstützt Unternehmen effektiv und effizient bei den enormen Investitionen und schafft die infrastrukturellen Grundlagen für die Transformation. Sie hilft dabei auch resiliente, weniger verletzliche Strukturen aufzubauen.

Bisherige Arbeiten des Wuppertal Instituts

Die Forschenden des Wuppertal Instituts analysieren unter anderem die internationale Klimagovernance im Bereich Industrie. Darauf aufbauend erarbeiten sie Vorschläge, etwa zu sektoralen Klimaclubs, den Auswirkungen von Reformen Europäischer Politikinstrumente – etwa die des EU ETS auf die Industrietransformation – und zu nationalen politischen Instrumenten zur Förderung klimafreundlicher Produktion, wie Klimaschutz-Verträge oder Märkte für klimafreundliche Produkte.

Transformative Industriepolitik hat vielfältige Schnittstellen zu weiteren Forschungsschwerpunkten des Wuppertal Instituts: dies gilt etwa für technische und sozio-ökonomische Analysen von Transformationspfaden für die Grundstoffindustrie, die Forschung zu Circular Economy, energiepolitische Fragen zum Ausbau erneuerbarer Energien und einer Wasserstoffwirtschaft oder den Themen Energieeffizienz und Standardisierung – etwa im Kontext der europäischen Ökodesign-Richtlinie – oder die Forschung rund um Strukturwandel und Innovation.

Die Transformation der Industrie hat bereits begonnen – in Deutschland, Europa und weltweit. Die Umstellung wird aber voraussichtlich zwei Dekaden dauern und braucht über den gesamten Zeitraum hinweg gestaltende Kräfte. Damit rücken politikwissenschaftliche und politökonomische Fragestellungen noch stärker in den Fokus der Forschung am Wuppertal Institut.

Projekte

Hier finden Sie Forschungsaktivitäten im Bereich Industriepolitik.

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