Nachhaltigkeit erfordert eine dreifache Strategie: Effizienz ist weithin akzeptiert, Konsistenz ist der Übergang zu Technologien, die mit der Natur im Einklang stehen – aber ohne Suffizienz verfehlen beide das Ziel.
Suffizienz ist die Frage nach dem richtigen Maß für Konsum und Produktion. In der Wissenschaft mehren sich die Belege, dass sich Nachhaltigkeitsziele nicht allein durch technologische Innovationen erreichen lassen. Vielmehr braucht es die Einbeziehung von Suffizienzstrategien, um die von Jahr zu Jahr steigende Nachfrage nach Gütern zu begrenzen. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC) hat Suffizienz inzwischen als entscheidende Strategie zur Erreichung der Klimaziele anerkannt. In Deutschland und weltweit wird Suffizienz in immer mehr Klima- und Energieszenarien integriert.
Das Wuppertal Institut definiert Suffizienz als Strategie zur Reduktion von Konsum- und Produktionsniveaus durch die Veränderungen sozialer Praktiken. Ziel ist, durch nachhaltige Konsummuster einerseits die ökologischen Grenzen einzuhalten und andererseits allen Menschen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu ermöglichen. Effizienz und Konsistenz verhelfen dazu, die Dinge richtig zu tun, Suffizienz aber die richtigen Dinge zu tun. Um die Klimaschutzziele zu erreichen und ohne Gefahr zu laufen, dass es zu Problemverschiebungen kommt, müssen die Suffizienzpotenziale und deren Umsetzungsmöglichkeiten viel stärker als bisher in den Blick genommen werden.
Die Suffizienzforschung ist in allen Abteilungen des Instituts verankert: Das Vermeiden und Verlagern von Verkehr, eine Reduzierung des spezifischen Wohnflächenbedarfs durch intelligentes Wohnraummanagement und die Stärkung von Mehrweg-Produkten und Intensivierung der Produktnutzung spielen dabei ebenso eine Rolle wie Informations- und Bildungsprojekte.
Ein Beispiel für Suffizienzprojekte des Instituts ist das Vorhaben "UrbanUp". Dort untersuchten die Forschenden das Transformationspotenzial von nachbarschaftlichem Teilen, etwa in Gemeinschaftsgärten, und bewerten diese ökobilanziell. Ein anderes Beispiel ist die Forscher*innen-Nachwuchsgruppe "EnSu", die Annahmen über gesellschaftliche Veränderungen und Suffizienzpolitik in Transport-, Gebäude- und Energiesystem-Modelle integriert.
Fragen der Suffizienzforschung sind unter anderem:
Hier finden Sie Veröffentlichungen zum Thema Suffizienz.
Hier finden Sie Forschungsaktivitäten im Bereich Suffizienz.
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