Extraktion, Verarbeitung, Nutzung, Verbrauch und Entsorgung von Ressourcen, entlang der globalen Wertschöpfungsketten und in Wertschöpfungsnetzen mit Umweltbelastungen sowie Legitimations- und Steuerungskrisen, sind Gegenstand des Diskurses der Ressourceneffizienzpolitik.
Ressourceneffizienz bedeutet: Mit weniger Einsatz mehr erreichen. Häufig reichen ökonomische Anreize dafür nicht aus. Hier wird der Ressourceneffizienzpolitik eine besondere Rolle zuteil. Dabei werden auf allen Ebenen wichtige Entscheidungen getroffen: den zwar an Bedeutung verlierenden, aber immer noch zentralen territorialen Nationalstaaten sowie den darunter liegenden Politikebenen wie der Länderebene, der regionalen, der lokalen Ebene. Auch auf der Ebene der Haushalte fallen wichtige Entscheidungen, die unmittelbar mit dem kurz- und langfristigen Ressourcenverbrauch verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise Abbaugenehmigungen, Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Mobilitätsplanungen und Entsorgungsverhalten. Ressourceneffizienzpolitik zeichnet sich dabei insbesondere durch ihren Querschnittscharakter aus und sie verbindet klassische Politikfelder – von der Rohstoffgewinnung über die Produktnutzung bis hin zur Abfallpolitik.
In diesem Politikfeld hat sich darum in den vergangenen Jahren die systematische ländervergleichende Erfassung und Bewertung von politischen Prozessen, institutionellen Strukturen, Rahmenbedingungen und Zielsystemen sowie den zugrundeliegenden inhaltlichen und normativen Kriterien und Dimensionen als hilfreich erwiesen. Diese soll zielgruppen- und politikebenenspezifische Instrumente und Visionen entwickeln. Es zeigte sich zusätzlich, dass analog zu komplexen Politiksystemen auch komplexe Instrumentenbündel – auch Policy Mixes genannt – entwickelt und eingesetzt werden müssen, um die Transformation zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft zu gestalten. Im Projekt "Policy Options for a Resource Efficient Economy" untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Abteilung Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut dies beispielhaft.
Der Analyse von Hemmnissen, Pfadabhängigkeiten, Synergien und Zielkonflikten kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Denn: Die Ressourceneffizienzpolitik liegt quer zu den Bereichen Klima, Energie, Mobilität und Infrastrukturen. In allen Wirtschaftsbereichen, auch im Dienstleistungssektor, sind alle Arten von Rohstoffen unmittelbar und maßgeblich beteiligt. Das sogenannte anthropogene Materiallager, das alle Bauwerke der technischen Infrastruktur und des Hochbaus, Haustechnik, Kapitalgüter und langlebige Konsumgüter umfasst, wird allein für Deutschland auf 28 Milliarden Tonnen geschätzt. Für eine vorausschauende, ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft, die zunächst eine Transformation von der Primär- zur Sekundärrohstoffwirtschaft vollziehen muss, ist dieses Vermögen von zukünftig von großer Bedeutung. Das multidisziplinäre Team des Forschungsbereichs Zirkulärer Wandel erarbeitet auf der Grundlage eines breiten methodischen Spektrums Beiträge und Lösungsansätze für die Ressourceneffizienz.
Hier finden Sie Veröffentlichungen zum Thema Ressourceneffizienzpolitik.
Hier finden Sie Forschungsaktivitäten zum Thema Ressourceneffizienzpolitik.
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